Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 318 St. Stephani 1691?

Beschreibung

Gemälde. Porträt des Johann Heinrich Bolden. Öl auf Holz. Auf der oberen Orgelempore an der nördlichen Wand. Querner sah das Bild in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Mittelschiff, nahe dem Beisetzungsort des Johann Heinrich Bolden im Bereich der Taufe1), Meier vor 1896 an der nördlichen Mauer der Sakristei2). Ovales Brustbild, der Dargestellte in dunkler bürgerlicher Tracht. Inschrift im unteren Rund parallel zum Rand, der gebildet wird von Lorbeerkranz. Bild und Lorbeerkranz umgeben von breitem Streifen aus plastischem Rankenwerk u. a. mit Engelskopf oben, an den Seiten zwei rosettenartigen Blüten und Bandschlaufe unten. Das Ganze auf ovaler Grundplatte. Inschrift gemalt, gold auf schwarzem Grund. Restauriert 19753).

Maße: H.: 138 cm; B.: 110 cm; Bu.: 5–6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. IOH(ANN) . HEINR(ICH) . BOLDEN .

Kommentar

Querner, der das Bild um 1850 als „Epitaphium“ bezeichnet, vermerkt, daß sich „weiter keine Worte und Jahreszahlen daran finden“ lassen4). Eine mögliche Herauslösung des Porträts aus einem umfangreicheren Epitaph – wie auf der derzeitigen Beschilderung zur Diskussion gestellt5) – könnte also nur vor Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgt sein.

Johann Heinrich Bolden, getauft am 12. Januar 16526), war der Sohn des Ratsherrn und Vorstehers des St. Georgshospitals Kaspar Bolden und seiner zweiten Frau Anna Elisabeth, Tochter des Bürgermeisters Tobias Krull7) (vgl. Nr. 184). Von 1679 bis 1691 ist er als Eigentümer des väterlichen Hauses Neumärker Str. 24 verzeichnet8). Er starb 16919).

Anmerkungen

  1. Querner 1, S. 15f. Danach hing es gegenüber dem Epitaph Nr. 190. Der Bestattungsort Boldens genannt im Kirchenbuch St. Stephani, NStA Wolfenbüttel 1 Kb 584, S. 639.
  2. Meier, Kunstdenkmäler, S. 69.
  3. Angabe auf der Beschilderung am Ort.
  4. Querner 1, Ms., S. 17.
  5. „Wahrscheinlich Rest eines Epitaphs“, wie Anm. 3.
  6. Vgl. Eintrag Kirchenbuch St. Stephani, NStA Wolfenbüttel 1 Kb 589, S. 776.
  7. Vgl. Trauungseintrag Kirchenbuch St. Stephani, NStA Wolfenbüttel 1 Kb 590, S. 188 und Schaper, Bürgerbuch 1, S. 99.
  8. Schaper, Häuserbuch 1,3, S. 27.
  9. Vgl. Beerdigungseintrag Kirchenbuch St. Stephani, wie Anm. 1.

Nachweise

  1. Querner 1, Typoskript, S. 16, Ms., S. 17.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 318 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0031803.