Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 274† St. Stephani 1681

Beschreibung

Grabdenkmal der Gesa Bornemans. Es wird von Böhmer 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes aufgeführt1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. Sub hoc saxo corpore conditur matrona honestissima GESA BORNEMANS b(eati) D(omi)n(i) M(agistri) Petri Cannemanni Archidiaconi quondam Helmstadiensis ad XL vsque annum meritissimi vidua nata in Beuchte a(nno) 1605 elocata a(nno) 1627 viduata marito a(nno) 1667 beate mortua a(nno) 1681 Marito viro dum viueret in primis venerabili felicisque senectae per omnes coniugii annos concordiam obsequium fidemque sincere et constanter probauit domi industria foris beneficentia vbique pietate Deo bonisque2) notissima vixit annos LXXVI Vltimum igitur vale terra salue caelum

Übersetzung:

Unter diesem Stein ist mit ihrem Leib die höchst ehrbare Frau Gesa Bornemans bestattet, des seligen Herrn Magisters Peter Cannemann, einst an die vierzig Jahre hochverdienten Archidiakons in Helmstedt, Witwe. Sie wurde in Beuchte geboren im Jahre 1605, heiratete im Jahre 1627, verlor ihren Ehemann im Jahre 1667 und verstarb selig im Jahre 1681. Ihrem Gatten, einem während seines Lebens höchst ehrwürdigen und mit einem glücklichen Greisenalter gesegneten Manne, bewies sie durch alle Jahre der Ehe aufrichtig und zuverlässig Loyalität, Gehorsam und Treue. Um ihres häuslichen Fleißes, ihrer Wohltätigkeit außerhalb des Hauses und ihrer überall praktizierten Frömmigkeit willen bei Gott und allen Redlichen hochangesehen, lebte sie sechsundsiebzig Jahre. Zum letzten Male also lebe wohl, du Erde! Himmel, sei gegrüßt!

Kommentar

Gesa Bornemans ist die zweite Frau des Archidiakons an St. Stephani, Peter Cannemann (vgl. Nr. 227). Sie stammt aus Beuchte, Gemeinde Schladen, Landkreis Wolfenbüttel, wo Cannemann seit 1616 als Pfarrer wirkte3). Die Hochzeit fand 1627 in Goslar statt. Dorthin hatte sich Cannemann mit seiner Familie wegen der Kriegswirren geflüchtet. Die einzige Tochter aus dieser Ehe war beim Tode der Eltern bereits tot. Gesa Bornemans starb am 20. März 16814).

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 82.
  2. Zu bonis vgl. S. 37f. der Einleitung.
  3. Vgl. B. Cellarius, Bey .. Begräbnis Deß .. Petri Cannemanni, Helmstedt 1668.
  4. Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 2, S. 52.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 82.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 274† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0027406.