Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 255 St. Walpurgis 1677

Beschreibung

Grabplatte der Catharina Maria Johanna Meibom. Sandstein. In die südliche Umfassungsmauer des Kirchhofes von St. Walpurgis von innen eingemauert. Nach Böhmer befand sie sich 1710 im nördlichen Teil des Friedhofes von St. Stephani in der Nachbarschaft von zwei weiteren Grabdenkmälern der Familie Meibom1). Die Platte ist an den unteren beiden Ecken halbkreisförmig beschnitten, so daß die Inschrift nur im oberen Teil vollständig erhalten ist. Über der eingehauenen Inschrift in der Mitte Tulpe, links und rechts Vollwappen, oben in den Winkeln florale Ornamente.

Ergänzungen nach Böhmer.

Maße: H.: 114 cm; B.: 76 cm; Bu.: 3–4,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. D(EO) O(PTIMO) M(AXIMO) S(ACRVM) / CATHARINA MARIA / IOHANNA / PVELLA VENVSTISSIMA / NATA XVI. IVN(II) MDCLXXVIa). / DENAT(A) IX. FEBR(VARII) MDCLXXVIIa) / [INN]OCENTEM ANIMAM DE[O / COR]PVS TENELLVM TE[RRAE / SEPVLC]HRALI HOC SVB [SAXO] / REDDIDIT / [CVR]ANT(IBVS) PARENT[IBVS / HENRICO] MEIBOMI[O M(EDICINAE) D(OCTORE) P(ROFESSORE) P(VBLICO) / ET ANN]A SOPHIA D[AETRIA / QVORVM] DELI[C]IVM QV[ONDAM /b) NVNC D]ESIDERIVM [EST ET] / DOLOR

Übersetzung:

Gott, dem Besten und Größten, geweiht. Catharina Maria Johanna, ein höchst anmutiges Mädchen, geboren am 16. Juni 1676, verstorben am 9. Februar 1677, gab ihre unschuldige Seele Gott, ihren überaus zarten Leib der Erde unter diesem Leichenstein zurück. Die letzte Ehrung besorgten die Eltern Heinrich Meibom, Doktor der Medizin, öffentlicher Professor, und Anna Sophia Daetrius, deren einstige Wonne nun ein Gegenstand der Sehnsucht ist und der Trauer.

Wappen:
Meibom2), Daetrius3)

Kommentar

Das Ehepaar Heinrich Meibom d. J. (vgl. Nr. 355) und Anna Sophia Daetrius hatte zehn Kinder, von denen fünf in frühester Kindheit verstarben. Dazu gehört Catharina Maria Johanna. Drei weiteren früh verstorbenen Kindern sind die Inschriften Nr. 228 und Nr. 235 gewidmet.

Textkritischer Apparat

  1. Neulateinische Zahlzeichen.
  2. Hier Zeilenwechsel vermutet.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 228, Anm. 1.
  2. Wappen Meibom: quadriert, 1. und 4. Schwan nach l., 2. und 3. Baum. Vgl. Zimmermann, Album, S. 428.
  3. Wappen Daetrius: Totenkopf auf gekreuzten Knochen, besteckt mit drei Ähren. Vgl. Wappen bei Mortzfeld, Portätsammlung, A 4288.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 76.
  2. Kleinert, Walpurgis, S. 40 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 255 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0025501.