Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 199† St. Stephani 1661

Beschreibung

Grabdenkmal der Ottilie Steinmann. Nach Böhmer befand es sich 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes1). Nach der Reihenfolge der Inschriften bei Böhmer lag das Grab neben dem des Ehemannes Konrad Hosang (vgl. Nr. 246).

Inschrift nach Böhmer.

  1. Memoriae posteritatis OTILIA STEINMANNIA hic quiescit Conradi Hosangi i(uris) v(triusque) L(icentiati) et Cons(ulis) Helmst(adiensis) vxor Conr(adi) Steinmanni Coenob(iorum) duc(atus) Bruns(uicensis) inter Ocram et Albim inspectoris filiaa) vnici filioli lepidi puelli mater Deo parentibus coniugi sobolique deuota carissimaque dum vixit matrona post grauem morbum leni morte defuncta IVto Quintil(is) a(nno) C(hristi) MDCLXI aetatis XXImo coniugii quarto iuuentus forma census liberi parentes coniux vita ipsa breuia fugacia et caduca sunt Deum vita et morte sequi solidum bonum est Vxoris dulciss(imae) exuuiis adflictus ac moerens viduus hoc monum(entum) imposuit

Übersetzung:

Dem Andenken der Nachwelt. Ottilie Steinmann ruht hier, Frau des Konrad Hosang, des Lizentiaten beider Rechte und Helmstedter Bürgermeisters, Tochter des Konrad Steinmann, Inspektors der Klöster des Herzogtums Braunschweig zwischen Oker und Elbe, Mutter eines einzigen Söhnchens, eines zarten Knaben, eine Gott, den Eltern, dem Gatten und ihrem Kind treu ergebene Frau, heißgeliebt, solange sie lebte. Sie verschied eines sanften Todes nach schwerer Krankheit am 4. Juli im Jahre Christi 1661 im einundzwanzigsten Lebensjahr, im vierten Jahr ihrer Ehe. Jugend, Schönheit, Vermögen, Kinder, Eltern, die Ehefrau, das Leben selbst, alles ist kurz, flüchtig und hinfällig. Gott im Leben und Tod zu folgen ist ein festes Gut. Über der sterblichen Hülle der liebevollsten Gattin errichtete der unglückliche und trauernde Witwer dieses Denkmal.

Kommentar

Ottilie Steinmann, geboren am 29. November 16402) in Seesen, Landkreis Goslar, Tochter des herzoglichen Klosterinspektors Konrad Steinmann, heiratete mit siebzehn Jahren am 16. Februar 1658 den siebenundzwanzig Jahre älteren Helmstedter Bürgermeister Konrad Hosang. Sie gebar einen Sohn, erkrankte an Schwindsucht und verstarb am 4. Juli 1661, noch keine einundzwanzig Jahre alt.

Textkritischer Apparat

  1. filia] Nicht bei Böhmer.

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 77.
  2. Lebensdaten nach P. Kannemann, Bey .. Leichbegängnis Der .. Otilien Steinmans, Helmstedt 1661.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 77.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 199† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0019902.