Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 177† St. Stephani 1651

Beschreibung

Grabdenkmal des Joachim Garmers. Es wird von Ludewig unter den „Leichensteinen“ aufgeführt1). Nach Böhmer befand es sich 1710 im Kirchenschiff2).

Inschrift nach Böhmer.

  1. Pius dum vixit et elegantia morum ingeniique suauitate gratissimus iuuenis IOACHIMVS GARMERVS Hamburg(ensis) amplissimi et consultissimi viri Ioannis Garmeri i(uris) v(triusque) D(octoris) et Syndici de rep(ublica) Hamburgensi optime meriti filius quum XXIV annos duosque menses viuendo expleuisset aliquamque huius aetatis suae partem hac in illustri Iulia litterarum virtutisque studio summa cum laude dedisset 2 Sept(embris) a(nn)o MDCLI animam Deo reddidit et parte sui terrena sub hoc monumento situs laetissimum sui seruatoris exspectat aduentum

Übersetzung:

Der zeit seines Lebens fromme und aufgrund seines feinen Anstandes und der Sanftheit seines Charakters höchst beliebte Jüngling Joachim Garmers aus Hamburg, Sohn des hochachtbaren und wohlberatenen Mannes Johannes Garmers, Doktors beider Rechte und um die Stadt Hamburg hochverdienten Syndikus, gab am 2. September im Jahre 1651 seine Seele Gott zurück, nachdem er vierundzwanzig Jahre und zwei Monate mit seinem Leben ausgefüllt hatte und einen Teil dieser Lebenszeit an dieser berühmten Julia mit größtem Erfolg dem Studium der Wissenschaften und der Bildung seines Charakters gewidmet hatte. Er liegt unter diesem Denkmal mit seinem irdischen Teil und erwartet die freudenreiche Ankunft seines Heilands.

Kommentar

Joachim Garmers wurde am 1. Juli 16273) als Sohn des durch die Inschrift vorgestellten Johannes Garmers und der Margarethe Müller in Hamburg geboren. Am 19. Juni 1648 ließ sich der inzwischen Verwaiste zusammen mit seinem Bruder in Helmstedt immatrikulieren4). Seine Absicht, die Helmstedter Studienzeit mit einer juristischen Disputation zu beenden und sich auf eine größere Bildungsreise zu begeben, konnte er wegen einer ausbrechenden Schwindsucht nicht ausführen. Er starb am 2. September 1651 und wurde am 9. September in der Stephanikirche beigesetzt.

Anmerkungen

  1. Ludewig, Geschichte, S. 174.
  2. Böhmer, Inscriptiones, S. 12 IN SINV TEMPLI mit S. 18.
  3. Lebensdaten nach B. Cellarius, Bey der Sepultur Deß .. Joachimi Garmers, Helmstedt 1651.
  4. Matrikel Helmstedt, Bd. 2, S. 59.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 18.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 177† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0017702.