Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 170† St. Stephani 1650

Beschreibung

Grabdenkmal des Heinrich Hosang. Nach Böhmer befand es sich 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes1), nach der Reihenfolge der Inschriften neben dem der Ehefrau Elisabeth Elers (Nr. 201).

Inschrift nach Böhmer.

  1. Memoriae sacrum HENRICVS HOSANG hic situs est vrbis huius primo senator inde consul Vir Deo ciuibus et familiae deuotus industria et parsimonia rem familiarem publicam consilio et re iuuit auxitque Vitae satur obiit anno Christi MDCL XXX Iunii quum vixisset annos LX menses IV dies IX marito parenti socero perpetim desiderando vxor liberi generi cum lacrimis hoc monumentum posuerunt

Übersetzung:

Dem Andenken geweiht. Heinrich Hosang liegt hier, erst Ratsherr dieser Stadt, dann Bürgermeister. Als ein Mann, der Gott, den Bürgern und der Familie treu ergeben war, förderte und mehrte er durch Fleiß und Sparsamkeit sein Hauswesen, durch Rat und Tat das Gemeinwesen. Lebenssatt schied er dahin im Jahre Christi 1650 am 30. Juni, nachdem er sechzig Jahre, vier Monate und neun Tage gelebt hatte. Dem Gatten, Vater und Schwiegervater, den sie immerfort vermissen werden, setzten Ehefrau, Kinder und Schwiegerkinder unter Tränen dieses Denkmal.

Kommentar

Heinrich Hosang, Sohn des Helmstedter Bürgers und Brauers Sylvester Hosang, wurde am 21. Februar 15902) in Helmstedt geboren. Die von der Inschrift genannten Ämter Ratsherr und Bürgermeister trat er 1625 bzw. 1638 an. Von den sieben Kindern aus seiner Ehe mit Elisabeth Elers3) (vgl. Nr. 201) lebten bei seinem Tode am 30. Juni 1650 noch der Sohn Konrad (vgl. Nr. 246) und zwei Töchter, von denen die jüngere, Maria Hosang (vgl. Nr. 264), mit dem damaligen Professor der Logik Andreas Kinderling (vgl. Nr. 216) verheiratet war. Heinrich Hosangs Name befand sich auch an der Magistratsprieche in St. Stephani (Nr. 172).

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 52.
  2. Lebensdaten nach B. Cellarius, Bey .. Begräbnis Des .. Henrici Hosangs, Helmstedt 1650.
  3. Nach Schaper, Helmstedter Häuserbuch 1,2, S. 95 und ders., Helmstedter Bürgerbuch 2, S. 471, soll Heinrich Hosang mit einer Catharina Ritter (1587–1661) aus Heiligendorf verheiratet gewesen sein. Die von Schaper genannten Lebensdaten entsprechen denen der Elisabeth Elers. Vermutlich liegt hier eine Namensverwechslung vor.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 52.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 170† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0017003.