Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 61: Stadt Helmstedt (2005)
Nr. 118† Papenberg 21 1605
Beschreibung
Kamin. Im Obergeschoß des östlichen Seitenflügels des Hauses. Der Kamin wird bereits Mitte des 20. Jahrhunderts als zu einem Abstellraum verbaut beschrieben1). Er gehörte zum Nebenzimmer eines vormals repräsentativen, mit Stuck ornamentierten Hörsaals2), der schon vor 1954 von einer Zwischenwand unterteilt war. Das Haus wurde seitdem erneut umgebaut. Bei dem nicht mehr auffindbaren Inschriftenträger hat es sich um einen Renaissancekamin mit Sockel und auf Konsolen ruhendem Sims gehandelt. Die Inschrift befand sich am Sims.
Inschrift nach Schrader.
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TH(EODOR) ADAMIUS ANNO 1605
Anmerkungen
- Schrader, Professorenhäuser, 6. 2. 1954.
- So Meier, Kunstdenkmäler, S. 114. Ebenda eine Kurzbeschreibung beider Räume ohne Erwähnung der Inschrift.
- Schaper, Häuserbuch 1,3, S. 83.
- Zu Adam vgl. Zimmermann, Album, S. 400f., Kundert, Katalog, S. 125.
Nachweise
- Schrader, Professorenhäuser, 6. 2. 1954.
Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 118† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0011803.
Kommentar
Das Haus Papenberg 21 ist bekannt als Wirkungsstätte des Theologen Georg Calixt (zu ihm vgl. Nr. 340). Er ist seit 1614 als dessen Eigentümer verzeichnet3). Die Inschrift dokumentiert als vorangehenden Eigentümer den Schwiegersohn des bekannten Späthumanisten Johannes Caselius (Nr. 124), Theodor Adam4). Der u. a. durch Reisen vielseitig gebildete Adam war 1595 in Basel zum Doktor der Rechte promoviert worden, hatte seit 1596 die Professur der Beredsamkeit in Helmstedt inne und wurde 1605 als Professor der Pandekten Mitglied der juristischen Fakultät. Im selben Jahr hat er nach der Inschrift auf dem Grundstück Papenberg 21 entweder Umbauten an einem bereits vorhandenen Haus vorgenommen oder auch möglicherweise den jetzigen Bau neu errichtet. Er starb am 14. November 1613 ohne Kinder, so daß es zu dem oben angeführten Eigentümerwechsel kam.