Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 100† St. Marienberg 1595

Beschreibung

Grabdenkmal des Georg Vese, überliefert in drei Abschriften des 17. Jahrhunderts1).

Inschrift nach Ms. Göttingen.

  1. Anno a nato Chr(ist)o 1595 27 Martii reverend(us) pi(us) et doct(us) vir Domin(us) Georgi(us) Vesenius cum ferme 24 annos fidelissim(us) Chr(ist)i minister extitisset pie et placide in D(omi)no obdormivit c(ui)(us) a(n)i(m)a in manu Dei e(st)

Übersetzung:

Im Jahre 1595 seit Christi Geburt am 27. März entschlief der ehrwürdige, fromme und gelehrte Mann, Herr Georg Vese, gottesfürchtig und sanft im Herrn, nachdem er sich fast vierundzwanzig Jahre lang als ein sehr treuer Diener Christi erwiesen hatte. Seine Seele ruht in Gottes Hand.

Kommentar

Der Verstorbene war einer der ersten lutherischen Geistlichen nach der Reformation des Klosters 1568/69. Nach einem Verzeichnis evangelischer Prediger2) wirkte er vorher als Prädikant in Steterburg, wo ihm jedoch die Besoldung zu gering war. Nach der Angabe der Inschrift ferme 24 annos dürfte er sein Amt im Laufe des Jahres 1571 angetreten haben3). Vese wurde in der Kirche vor dem altar, da er sein Ampt verrichtet, begraben. Der ihn in dem o. g. Verzeichnis betreffende Eintrag hat den singulären Zusatz Und wurde nach dem begräbniss auff die probstey zu einer gut(en) mahlzeit gebet(en) 4).

Anmerkungen

  1. Zu den Quellen und ihrer Datierung vgl. S. 23f. der Einleitung.
  2. Ms. HAB Wolfenbüttel, Bl. 275v.
  3. Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 1, S. 107 geben 1572 an. Ebenda, Bd. 2, S. 329 ist das Todesdatum nachzutragen.
  4. Wie Anm. 2.

Nachweise

  1. Nieders. Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen 8° Cod. Ms. hist. 499, Bl. 84v.
  2. Nieders. Landesbibliothek Hannover Ms. XXIII 583, Bl. 13r.
  3. HAB Wolfenbüttel Cod. Guelf. 227 Extrav. 4°, Bl. 279v.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 100† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0010001.