Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 56† St. Ludgeri um 1556

Beschreibung

Glasmalerei. Inschrift in einem Fenster der Südwand der Kirche1), 1942 beim Brand der Kirche zerstört. Dargestellt war die Kreuzigung mit Maria und Johannes sowie Schächern und Landsknechten. Meier geht davon aus, daß die schrägliegende Schrift eine spätere Erneuerung einer älteren Fassung war. Nur die Bibelstellenangabe hält er für den Rest der älteren Ausführung.

Inschrift nach Meier.

Maße: Breite der Glasmalerei: 59 cm.

  1. aspriorema) [n]onb) auctorem fidei [....]c) qui pro [....]c) sustinu[it]d) atque in dextera sedis Dei2) Heb XIIe)

Übersetzung:

Und aufsehen [auf Jesum,] den Anfänger [und Vollender] des Glaubens, welcher, [da er wohl hätte mögen Freude haben,] erduldete [das Kreuz] .. und [hat sich gesetzt] zur Rechten des Stuhls Gottes.

Kommentar

Die Glasmalerei, der die Inschrift beigegeben war, wurde von Meier 1896 in die Zeit des Kirchenwiederaufbaus um 1556 datiert (vgl. dazu Nr. 53).

Textkritischer Apparat

  1. Da dem Abschreiber Meier der Text von Hbr. 12,2 bekannt war, kann angenommen werden, daß die Inschrift zwar aspicientes meinte, aber das nicht übersetzbare aspriorem bot.
  2. Meiers Ergänzungsvorschlag [n]on ist schwer zu verstehen. Nach der Vorlage (vgl. Anm. 2) wäre in nach Leerstelle zu erwarten gewesen.
  3. Zahl der Leerstellen nach Meier.
  4. sustinu[it]]Ergänzung in der Klammer so bei Meier.
  5. Ob Heb XII vor oder hinter dem Bibelzitat stand, ist aus Meiers Wiedergabe nicht zu ersehen.

Anmerkungen

  1. Meier, Kunstdenkmäler, S. 27f. Ebenda auch das Folgende.
  2. Hbr. 12,2 aspicientes in auctorem fidei et consummatorem Iesum qui pro proposito sibi gaudio sustinuit crucem .. atque in dextera sedis Dei sedit.

Nachweise

  1. Meier, Kunstdenkmäler, S. 28.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 56† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0005608.