Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 61: Stadt Helmstedt (2005)
Nr. 520 Kreis- und Universitätsmuseum 1799
Beschreibung
Balken aus Studentenkarzer. Unbehandeltes Holz. Seit 1987 im Museum1). Einseitig mit Graffito beschriftet. Die tief eingeschnittene Inschrift läuft längs und ist mittig plaziert. Der Balken zeigt an der linken Ecke nach hinten Brandspuren.
Maße: Bu.: 8,5 (Kapitalis), 4 cm (Minuskeln).
Schriftart(en): Kapitalis mit Antiqua.
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ARMBRECHT . cellensis . / XIV . dies · inc(arceratus) d(ie) 26 Dec(embris) 1799
Übersetzung:
Armbrecht in der Zelle2), vierzehn Tage eingekerkert, 26. Dezember 1799.
Anmerkungen
- Angaben nach Inventarkartei HE 7765.
- Gegen eine Übersetzung „aus Celle“ spricht, daß cellensis hier in Minuskeln geschrieben ist. Ein Armbrecht aus Celle ist zudem in der Matrikel nicht aufgeführt.
- Matrikel Helmstedt, Bd. 3, S. 305.
Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 520 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0052003.
Kommentar
Zur Lage des Universitätskarzers vgl. Nr. 326. Als Urheber der Inschrift kommt im fraglichen Zeitraum allein Johannes Friedrich Heinrich Christian Armbrecht aus Braunschweig in Betracht. Er war in Göttingen zur Schule gegangen und ließ sich am 25. April 1799 im Alter von zweiundzwanzig Jahren in Helmstedt als Student der Theologie immatrikulieren3). Die Ausführung einer Inschrift in der Dimension einer Hausinschrift zeigt, daß der Inhaftierte die Möglichkeit hatte, entsprechendes Werkzeug bei sich in der Zelle zu führen.