Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 498 St. Marienberg 1767

Beschreibung

Grabplatte des Franz Conrad Heyer. Sandstein. Im südlichen Kreuzgang an der nördlichen Außenwand befestigt. Unter Vollwappen hochrechteckiges, von Ranken eingefaßtes Schriftfeld. Inschrift erhaben ausgehauen, die u tragen übergeschriebene Häkchen.

Maße: H.: 230 cm; B.: 110 cm; Bu.: 3–5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Sabine Wehking [1/1]

  1. Hier / ruhen die Gebeine / Herrn / Franz Conrad Heÿer / gewesenen Amtmanns zu Schlagenthin / Er ward geboren / den 20tena) September 1732, / und starb / den 19tena) Maÿ 1767 / Gottesfurcht und Rechtschaffenheit / bezeichneten / Seinen Lebenswandel / und Seine Geschwistere / welche Seinen frühzeitigen Tod beweinen / sezten Ihm / dieses Denckmal.

Wappen:
Heyer1)

Kommentar

Franz Conrad Heyer wurde am 20. Mai 1767 auf dem Friedhof von St. Marienberg beerdigt2). Seine Beziehung zu Marienberg läuft über den Vater Johann Franz Heyer, der Amtmann im Kloster war. Schlagenthin, die in der Inschrift genannte Wirkungsstätte des Verstorbenen, läßt sich unter den in Frage kommenden fünf Orten in den ehemaligen preußischen Regierungsbezirken Potsdam, Frankfurt/Oder, Magdeburg, Marienwerder und Posen3) nicht eindeutig identifizieren. Möglicherweise handelt es sich um das am nächsten gelegene Schlagenthin, Landkreis Jerichower Land, im Regierungsbezirk Magdeburg. Der Vater des Franz Conrad Heyer starb am 2. Oktober 17674). Er wird in der Inschrift für den Sohn nicht unter den Hinterbliebenen erwähnt. Der Stein dürfte also erst nach dem Tode des Vaters von den Geschwistern gesetzt worden sein.

Textkritischer Apparat

  1. ten] Klein, unterstrichen und hochgestellt.

Anmerkungen

  1. Wappen Heyer: Pelikan, die Brust für seine Jungen öffnend.
  2. Eintrag im Kirchenbuch St. Marienberg, NStA Wolfenbüttel 1 Kb 579, S. 35.
  3. Vgl. H. Rudolph, Ortslexikon von Deutschland, Bd. 2, 1859, Sp. 3999.
  4. Eintrag im Kirchenbuch St. Marienberg, NStA Wolfenbüttel 1 Kb 579, S. 36. Er ist in der Kirche beigesetzt. In der Stadt Helmstedt besaß er ein Haus, vgl. Schaper, Häuserbuch 1,4, S. 94.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 498 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0049807.