Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 461 Braunschweig, Braunschweigisches Landesmuseum 1729

Beschreibung

Leuchter der Schuhmachergilde. Zinn. Gewulsteter Fuß auf Standring mit zwei seitlich angelöteten, durchbohrten Stegen. Darüber kleinerer Teller, der die Form des Fußes wiederholt. Schaft in Form eines viergliedrigen Eierstabes, darauf Tropfteller. Die teilweise in Linien eingefaßte, gravierte Inschrift läuft auf dem Wulst des Fußes zweizeilig um. Die Buchstaben sind zum Teil konturiert. Als Worttrenner erscheinen Dreiecke, gebildet von drei kleinen Strichen, und Punkte auf der Zeilenmitte1).

Maße: H.: 27,5 cm; Dm.: 16 cm (Fuß); Bu.: 0,7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien.

Sabine Wehking [1/2]

  1. 1729 · DIE VOR STEIER · M(EISTER) · J(OHANN) · TIELECKE · M(EISTER) · A(NDREAS) · MULLER · / DIE ALTGESELLEN · C(ASPAR) · BIER · VON · KIERITZ · J · B · SCHORMAN · VON HELMSTAET ·

Kommentar

Die Zuweisung des Leuchters zur Schuhmachergilde ergibt sich aus dem Beruf der genannten Vorsteher2). Johann Melchior Tielecke (1690–1758) war Schuhmachermeister3), ebenso Andreas Müller (1688–1755)4). Der Altgeselle Caspar Bier (1705–1759) stammte aus Kyritz/Brandenburg5), J. B. Schorman läßt sich nicht identifizieren.

Anmerkungen

  1. Auf dem Teller unterhalb des Schaftansatzes zweimal Helmstedter Beschauzeichen (gekreuzte Abtsstäbe) und gestempelt HIG, die Marke mit den Initialen des Helmstedter Zinngießers Hans Jürgen Gieseke. Zu ihm Wiswe, Zinngießerei, S. 62. Ebenda auch Graffiti, lesbar H. Roden, Rodt, ebenso auf dem Wulst des Tellers zweimal H. R.
  2. So schon Wiswe, wie Anm. 1.
  3. Schaper, Bürgerbuch 4, S. 1113.
  4. Schaper, Bürgerbuch 3, S. 789.
  5. Schaper, Bürgerbuch 1, S. 76.

Nachweise

  1. Wiswe, Zinngießerei, S. 62.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 461 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0046109.