Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 61: Stadt Helmstedt (2005)
Nr. 460† St. Stephani 1712–1728
Beschreibung
Professorenprieche. Sie befand sich seit 1582 (vgl. Nr. 83) im nördlichen Seitenschiff. Die jetzige Empore an dieser Stelle wurde zwischen 1903 und 1906 eingebaut1).
Inschrift nach Querner, Ms.
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Aedilibus Academiae Joanne Paulo Kressio Jur(is) D(octore) P(rofessore) P(ublico) Brandano Meibomio Med(icinae) D(octore) P(rofessore) P(ublico) Anno Domini MDCLIIIIa)
Übersetzung:
Unter den akademischen Bauverwaltern Johann Paul Kress, Doktor der Rechtswissenschaft und öffentlicher Professor, und Brandanus Meibom, Doktor der Medizin und öffentlicher Professor, im Jahre des Herrn 1654.
Textkritischer Apparat
- MDCLIIII] MDCLIII Querner, Typoskript. – Zur Datierung vgl. den Kommentar.
Anmerkungen
- Bartels, Stephanikirche, S. 34.
- Zu ihm ADB 17, S. 130 und Kundert, Katalog, S. 139.
- Zu ihm ADB 21, S. 187 und Triebs, Medizinische Fakultät, S. 58f.
- NStA Wolfenbüttel 37 Alt Nr. 2830.
Nachweise
- Querner 1, Typoskript, S. 11, Ms., S. 11f.
Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 460† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0046002.
Kommentar
Die von Querner mitgeteilte Jahreszahl MDCLIIII ist im Zusammenhang der Inschrift nicht zu erklären. Johann Paul Kress wurde 1712 als Professor der Rechtswissenschaft bestallt2), Brandanus Meibom wirkte seit 1707 als ordentlicher Professor der Medizin in Helmstedt3). Die Ädilität, deren Aufgabe es war, die vorhandenen Bauten und Kapitalien zu verwalten, wurde 1728 durch eine Instruktion des Gesamthauses Braunschweig-Lüneburg in der Weise neu geregelt, daß statt wie bisher zwei nur noch ein Professor, und zwar der jeweilige Lehrbeauftragte für Mathematik, für sie zuständig war4). Als Zeitraum, in dem die Inschrift entstanden ist bzw. die Professorenprieche renoviert wurde, kommen daher nur die Jahre 1712 bis 1728 in Frage. Es ist denkbar, daß die von Querner gelesene Zahl MDCLIIII von einer dort möglicherweise noch vorhandenen älteren Inschrift stammt. Zwischen 1650 und 1669 fanden an den übrigen Priechen inschriftlich bezeichnete Baumaßnahmen statt (vgl. Nrr. 172, 173, 174, 229 und 237). MDCLIIII würde dann darauf deuten, daß auch an der Professorenprieche um diese Zeit, also im Jahr 1654, Renovierungen vorgenommen worden sind.