Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 61: Stadt Helmstedt (2005)
Nr. 435 Kybitzstr. 21 1. Jz. 18. Jh., 178[.], 1799
Beschreibung
Haus. Fachwerkbau, zweigeschossig, mit Zwerchgiebel, im Obergeschoß acht Gefache breit. Inschrift A auf dem Schwellbalken des Obergeschosses über dem Eingang zur Straße, Inschriften B und C im Hof auf einem Balken rechts der Hoftür nebeneinander, stark verwittert. Inschriften vertieft eingeschnitzt, Inschrift A teilweise farbig gefaßt.
Maße: Bu.: ca. 10 cm.
Schriftart(en): Kapitalis (A, C), Antiqua (B).
- A
WER IM HERFXEN GLAUBEN HEGET UND SEIN KRITX GEDULDIG TRAGET WIRD CULETX ERHORUN EINDEN ALLE VERFOLGUNC UOBFRWINDFN GOT THUD KEINEN NICHT MER AN ALS ER NUR ERTRAGEN KAN1)
- B
War[.]m Vert[....] 1799
- C
MEVES 178[.]
Anmerkungen
- Der Spruch lautet in moderner Orthographie: „Wer im Herzen Glauben heget und sein Kreuz geduldig träget, wird zuletzt Erhörung finden, alle Verfolgung überwinden. Gott tut keinem nicht mehr an, als er nur ertragen kann.“
- Schulz, Architektur, S. 51. Kleinert, Stadtbild, S. 49 nennt ohne weiteren Beleg 1614 als Erbauungsjahr. Ihm folgt Hägele, Hausinschriften, Nr. 29.
Nachweise
- Kleinert, Stadtbild, S. 49.
- Hägele, Hausinschriften, Nr. 29.
- Moshagen, Hausinschriften, S. 15.
Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 435 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0043509.
Kommentar
Der gute Erhaltungszustand von Inschrift A läßt keinen Zweifel daran, daß sie weitgehend richtig restauriert ist. Die beinah gänzlich fehlende Worttrennung und die Schreibweise sprechen dafür, daß der ausführende Handwerker nicht imstande gewesen war, seine Vorlage selbst zu lesen. Die Funktion der Inschriften B und C ist unklar. Nach Anbringungsort und Ausführung können sie sich nur auf spätere Umbauten beziehen. Das Haus selbst wird auf den Beginn des achtzehnten Jahrhunderts datiert2).