Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 428 St. Ludgeri 1708

Beschreibung

Portalaufsatz. Sandstein. Am Westflügel der Konventsgebäude über Eingang im Innenhof. Oben Wappenschild mit Mitra, gekreuzten Abtsstäben und Schwert, darunter die eingehauene und farbig gefaßte Inschrift in vertieftem Feld. Als Wortrenner sind Punkte, teilweise auf der Zeilenmitte, und ein Doppelpunkt gesetzt.

Maße: Bu.: ca. 7–9 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/1]

  1. ANNO D(OMI)NI 1708 : SUB · R(EVERENDISSI)MO ET · ILL(USTRISSI)MO D(OMI)NO D(OMINO) / CAELESTINO . S(ACRI) R(OMANI) I(MPERII) LIB(ERORUM) ET / EXEMPT(ORUM) MON(ASTE)RIORUM WERD(INENSIS) ET HELMS(TADIENSIS) / ABBATE . HOC · AEDIFICIUM · EXSTRUXIT / V(ENERABILIS) D(OMINUS) ROB(ERTUS) VERBOCKHORST · P(RAE)P(OSI)TUS

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1708 unter dem ehrwürdigsten und durchlauchtigsten Herrn, Herrn Coelestin, des Hl. Römischen Reiches Abt der freien und exempten Klöster Werden und Helmstedt, errichtete der ehrwürdige Herr Propst Robert Verbockhorst dieses Gebäude.

Wappen:
Abt Coelestin von Geismar1)

Kommentar

Unter Propst Robert Verbockhorst (1706–1721)2) und Abt Coelestin von Geismar (1706–1719)3) wurde die von Aemilianus Rhaman (vgl. Nr. 396) begonnene Wiederherstellung der Klosteranlagen fortgesetzt. Als erstes Gebäude errichtete Verbockhorst den durch die Inschrift bezeichneten barocken Westflügel des Konvents. Weitere Bauten veranlaßte er auf dem Wirtschaftshof (vgl. Nrr. 345, 433, 434, 441, 447 und 449).

Anmerkungen

  1. Wappen Abt Coelestin von Geismar: quadriert durch Kreuz, Herzschild gekreuzte Abtsstäbe. 1. und 4. Doppeladler, 2. und 3. geteilt, oben wachsender Adler, unten Rad. Vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 1, 5. Abt., 2. Reihe, ND Bd. 8, S. 26.
  2. Lebensdaten bei Stüwer, Reichsabtei Werden, S. 473.
  3. Lebensdaten bei Stüwer, Reichsabtei Werden, S. 358ff.

Nachweise

  1. Behrens, Diplomatarium, S. 213.
  2. Henze, Inschriften Ludgeri, S. 87.
  3. Kapp, Kunstinventar Ludgeri, Bau- und Datierungsinschriften, S. 31.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 428 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0042804.