Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 427† St. Stephani 1708

Beschreibung

Grabdenkmal des Friedrich Wilhelm Eisenhart. Es wird von Böhmer 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes aufgeführt1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. D(eo) o(ptimo) m(aximo) s(acrum) Hic quiescit FRIDERICVS WILHELM EISENHART optimae spei rarae indolis ac probitatis adolescens parentibus fratribus et sororibus desideratissimus quem tredecim annorum natum ad meliorem vitam Deus euocauit hoc amoris et honoris monumentum filio dilectissimo moestissima mater Catharina Maria Titia p(oni) c(urauit)

Übersetzung:

Gott, dem Besten und Größten, geweiht. Hier ruht Friedrich Wilhelm Eisenhart, ein zu schönsten Hoffnungen berechtigender Knabe von seltener Begabung und Gutartigkeit, von seinen Eltern, Brüdern und Schwestern schmerzlichst vermißt, den Gott im Alter von dreizehn Jahren zu einem besseren Leben abberief. Dieses Denkmal der Liebe und Ehrenbezeigung ließ ihrem heißgeliebten Sohn die tieftraurige Mutter Catharina Maria Titius setzen.

Kommentar

Friedrich Wilhelm Eisenhart gehört zu den in der Grabschrift des Professors der Rechtswissenschaft Johannes Eisenhart (vgl. Nr. 421) genannten zehn Kindern, die 1707 bei seinem Tod noch lebten. Er stammt aus Eisenharts zweiter Ehe mit Catharina Maria Titius, Tochter des Theologen Gerhard Titius (vgl. Nr. 275). Geboren am 8. Oktober 1695, wurde der Knabe nach Angabe des Funeralprogramms zwölf Jahre, elf Monate und vierzehn Tage alt. Die Inschrift rundet zu tredecim annorum (dreizehn Jahren) auf. Den Todestag teilen weder Inschrift noch Funeralprogramm mit. Nach den Daten des Funeralprogramms müßte er am 22. September gestorben sein. Beigesetzt wurde er am 7. Oktober 1708 mit akademischen Ehren2).

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 96.
  2. Alle Angaben nach Programma in funere .. Friderici Wilhelmi Eisenhardi, Helmstedt (o. J.).

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 96.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 427† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0042707.