Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 415† St. Walpurgis 1706

Beschreibung

Grabdenkmal des Justus Gerhard Dietrich Teuto. Nach Böhmer befand es sich 1710 in der Kirche1). Dort hat es Ludewig 1821 noch gesehen2).

Inschrift nach Böhmer.

  1. D(eo) o(ptimo) m(aximo) s(acrum) optimae spei ac indolis iuueni IVSTO GERARDO DIETERICO D(omi)n(i) Gerardi TEVTO aerario prouinciali Hoyensi dum vixit a consiliis Consulis item ac Syndici vrbis Neoburg(i) ad Visurg(im) meritissimi filio die XXV Iulii an(no) MDCXC nato quem ob ingenii robur pietatem doctrinamque senilem etiam Parcae crediderunt senem in primo aetatis flore in academia Iulia die XXX April(is) a(nno) C(hristi) MDCCVI annorum XVI praematura morte exstincto et in caelestem patriam euocato superstes mater Anna Erich(a) Speirman perenne hoc desiderii monumentum moestissimo animo p(oni) c(urauit)

Übersetzung:

Gott, dem Besten und Größten, geweiht. Einem Jüngling, der zu schönster Hoffnung Anlaß gab und mit großem Talent ausgestattet war, dem Justus Gerhard Dietrich Teuto, ließ Anna Erika Speirmann als hinterbliebene Mutter mit tieftraurigem Herzen dieses unvergängliche Denkmal ihrer Sehnsucht setzen. Er war der Sohn des Gerhard Teuto, weiland Mitglieds des Rates der Ständekasse der Grafschaft Hoya, ebenso hochverdienten Bürgermeisters und Syndikus der Stadt Nienburg an der Weser. Geboren am 25. Juli im Jahre 1690, hielten ihn, der nach Geisteskraft, Frömmigkeit und Bildung wie ein Greis war, auch die Parzen für einen Greis. In der ersten Blüte seines Lebens wurde er auf der Academia Julia am 30. April im Jahre Christi 1706 im Alter von sechzehn Jahren von einem vorzeitigen Tod dahingerafft und in das himmlische Vaterland abberufen.

Kommentar

Justus Gerhard Dietrich Teuto wurde am 29. März 1706, also vier Wochen, bevor er starb, als Neoburgensis in Helmstedt immatrikuliert3). Er hatte die Absicht, Rechtswissenschaft zu studieren. Beigesetzt wurde er in der Kirche am 14. Mai 17064).

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 139 IN AEDE S(ANCTAE) WALPVRGIS mit S. 140.
  2. Ludewig, Geschichte, S. 178.
  3. Matrikel Helmstedt, Bd. 3, S. 77.
  4. Angaben nach einem Trauergedicht des Vetters H. D. Speirmann, Praeposterum ac immaturum .. discessum .. Gerhardi Justi Dieterici Teutonis .. deflere .. conatus est Henricus Daniel Speirmann, Halle o. J. (1706), Nieders. Landesbibliothek Hannover, Cm 59.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 140.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 415† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0041507.