Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 413 St. Stephani 1705

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Über breitem Stehrand Sechspaßfuß, gewulstet und getreppt, Pässe durch Lilienornament getrennt. Am sechsseitigen Schaft Nodus, gebildet aus zweimal sechs Buckeln oben und unten, getrennt durch umlaufendes, gewelltes Band. Schlichte Kuppa. Auf einem der Pässe am Fuß vollplastisches Kruzifix mit Titulus A. Inschrift B unter dem Stehrand, beginnend unter dem das Kruzifix tragenden Paß. Die gravierten Inschriften teilweise konturiert1).

Maße: H.: 20,3 cm; Dm.: 13,5 cm (Fuß), 10,9 cm (Kuppa); Bu.: 0,2 cm (A), 0,3 cm (B, Antiqua), 0,4 cm (B, Kapitalis).

Schriftart(en): Kapitalis (A), Kapitalis mit Versalien und Antiqua (B).

Sabine Wehking [1/2]

  1. A

    I(ESUS) N(AZARENUS) R(EX) I(UDAEORUM)2)

  2. B

    FRIEDRICH WEISE. D(OCTOR) P(ROFESSOR) P(UBLICUS) O(RDINARIUS) Sup(erintendens) Gen(eralis) u(nd) Pfarre(r) AN(N)A DOROTHEA. WEISIN. Geb(orene) Langenbergin. FRIEDRICH WEISE. DOROTHEA WEISIN. 1705.a)

Kommentar

Zur Person des Stifters vgl. Nr. 452. Die genannte Anna Dorothea Langenberg war die erste Ehefrau von Friedrich Weise. Sie verstarb bereits 1703. Der Kelch ist also erst nach ihrem Tode angefertigt worden. Als die Stiftung Ausführende nennen sich der Ehemann und die einzige Tochter der Anna Dorothea, Dorothea Weise (zu ihr vgl. Nr. 390).

Textkritischer Apparat

  1. FRIEDRICH WEISE. DOROTHEA WEISIN. 1705.] Nicht bei Wandersleb.

Anmerkungen

  1. Am Schaft unter dem Nodus Helmstedter Beschauzeichen (gekreuzte Abtsstäbe) und gestempelt D W, die Marke mit den Initialen des aus Braunschweig stammenden Helmstedter Goldschmiedes Diedrich Wiemer. Zu ihm vgl. Scheffler, Goldschmiede, Bd. 2, S. 800.
  2. Io. 19,19.

Nachweise

  1. Querner 2 (B).
  2. Wandersleb, Inventar Stephani, Nr. 6 (B).

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 413 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0041303.