Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 393† St. Marienberg 1704

Beschreibung

Grabdenkmal der Hedwig Sophia Lasdorf. Nach Böhmer befand es sich 1710 auf dem Marienberger Friedhof.1)

Inschrift nach Böhmer.

  1. Rosa eram Deo dicata et grata parentibus HEDEWIG SOPHIA LASDORFIA et vix ac ne vix quidem menses XVI florebam et morte matura decerpta sum facta rosa caeli valete et sequimini

Übersetzung:

Ich war eine Rose, Gott geweiht und lieb den Eltern, ich, Hedwig Sophia Lasdorf, und ich blühte kaum sechzehn Monate, ja nicht einmal das, und ich wurde, gepflückt von einem zeitigen Tod, zur himmlischen Rose gemacht. Lebt wohl und folget nach!

Kommentar

Hedwig Sophia Lasdorf wurde am 14. Februar 1704 beigesetzt2). Der Vater der Verstorbenen, Johann Christoph Lasdorf, wirkte von 1701 bis zu seinem Tode 1713 als Pastor an St. Marienberg3). Ihre Mutter war die Tochter des Universitätsbuchdruckers Heinrich David Müller (vgl. Nr. 273)4). Von den sieben Kindern des Ehepaares sind Hedwig Sophia und eine weitere Tochter früh verstorben.

Der verbreitete Vergleich des Menschen mit der vergänglichen Rose5) erfreute sich in Helmstedt einiger Beliebtheit, wenn junge Menschen zu betrauern waren. So erscheint das Bild auch in Nr. 84 und Nr. 206.

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 143 IN COEMETERIO MARIAEBERGENSI mit S. 144.
  2. Eintrag in das Kirchenbuch von St. Marienberg, NStA Wolfenbüttel 1 Kb 578, S. 1032.
  3. Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 1, S. 108, Bd. 2, S. 178.
  4. Vgl. Programma in funere .. Joh. Christophori Lasdorfii, Helmstedt 1713. Das Folgende ebenda.
  5. Vgl. z. B. DI 26 (Stadt Osnabrück), Nr. 195.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 144.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 393† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0039302.