Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 383† St. Stephani 1702

Beschreibung

Grabdenkmal der Margarete Elisabeth Tappen. Nach Böhmer befand es sich 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes neben dem eines weiteren Mitglieds der Familie Tappen (Nr. 289)1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. D(eo) o(ptimo) m(aximo) s(acrum) Hic resurrectionem exspectat verae pietatis exemplum MARGARETHA ELISABETHA Iacobi Tappii med(icinae) D(octoris) et prof(essoris) p(ublici) o(rdinarii) filia Ioannis Horneii graec(ae) ling(uae) p(rofessoris) p(ublici) o(rdinarii) vidua quae ann(o) MDCXXXIII d(ie) III Mart(ii) nata octo liberorum mater tredecim nepotum et neptularum auia animam creatori reddidit ann(o) MDCCII d(ie) IV Maii matri et auiae desideratissimae h(oc) m(onumentum) p(osuerunt) superstites ex ea nati nataeque

Übersetzung:

Gott, dem Besten und Größten, geweiht. Hier erwartet die Auferstehung ein Muster wahrer Frömmigkeit, Margarete Elisabeth, Tochter des Doktors der Medizin und öffentlichen ordentlichen Professors Jakob Tappen und Witwe des öffentlichen ordentlichen Professors der griechischen Sprache Johannes Horneius. Geboren im Jahre 1633 am 3. März, gab sie als Mutter von acht Kindern und Großmutter von dreizehn Enkeln und Enkelinnen ihre Seele dem Schöpfer zurück im Jahre 1702 am 4. Mai. Der schmerzlichst vermißten Mutter und Großmutter setzten ihre hinterbliebenen Nachkommen dieses Denkmal.

Kommentar

Margarete Elisabeth Tappen ist die einzig überlebende Tochter des Professors der Medizin Jakob Tappen (vgl. Nr. 271) aus seiner ersten Ehe mit Anna Elisabeth, Tochter des Wolfenbütteler Hofrates Erich Clacius und der Helmstedter Bürgermeisterstochter Margarete Gertner2). Mit knapp zwanzig Jahren heiratete sie 1653 den Professor der Geschichte, Poesie und griechischen Sprache Johannes Horneius (vgl. Nr. 230). Von den in der Inschrift genannten acht Kindern, drei Söhnen und fünf Töchtern, sind nur vier groß geworden, darunter eine Tochter Anna Margarethe, deren Grabschrift bekannt ist (vgl. Nr. 308).

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 55ff.
  2. Lebensdaten nach Programma in funere .. Margaretae Elisabethae natae Tappiae, Helmstedt o. J.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 55ff.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 383† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0038300.