Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 336† St. Stephani 1695

Beschreibung

Grabdenkmal der Anna Sophia Werlhof. Es wird von Böhmer 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes aufgeführt1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. ANNAE SOPHIAE infanti parentibus carissimae sed quae Deo carior sexto aetatis mense nondum completo mundum prius reliquit quam vanitatum gustu infici posset Ioannes Werlhofius parens filiae anno MDCXCV natae denatae animula patri opt(imo) max(imo) restituta posuit

Übersetzung:

Für Anna Sophia, ein Kind, heißgeliebt von seinen Eltern, aber geliebter noch von Gott, die vor Vollendung des sechsten Lebensmonates die Welt verließ, ehe sie befleckt werden konnte durch den Genuß von Eitelkeiten, ließ Johann Werlhof, der Vater für die Tochter, die im Jahre 1695 geboren und gestorben ist, (dieses Denkmal) setzen, nachdem die kleine Seele dem besten und größten Vater zurückgegeben worden ist.

Kommentar

Die Inschrift gilt einer früh verstorbenen Tochter des nachmaligen Professors der Rechtswissenschaft Johann Werlhof (vgl. Nr. 436) und seiner Ehefrau Maria Dorothea, Tochter des Helmstedter Theologieprofessors Paul Heigel (vgl. Nr. 311). Werlhof, der zu seiner Zeit als lateinischer Dichter bewundert wurde, dürfte außer der Grabschrift für seinen Schwiegervater auch diesen Text selbst verfaßt haben.

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 75.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 75.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 336† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0033601.