Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 287† St. Stephani 1684

Beschreibung

Grabdenkmal der Anna Maria Cellarius. Es befand sich nach Böhmer 1710 zusammen mit vier weiteren der Familie Cellarius im nördlichen Teil des Friedhofes direkt beim Hauptportal der Kirche1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. Memoriae ornatissimae castissimaeque virginis ANNAE MARIAE viri perquam reuerendi et excellentissimi D(omi)ni Balthasaris Cellarii s(anctae) theol(ogiae) D(octoris) prof(essoris) publ(ici) ordin(arii) ecclesiae Helmstadiensis et vicinarum Superintendentis generalis nec non designati Abbatis Mariaeuallensis beatae memoriae filiae quae postquam vitam suam intra pietatis pudicitiae domesticaeque frugalitatis limites transegisset matris suae in tristi viduitate fida adiutrix suaueque solatium existens castissimam animam Seruatori suo reddidit nata ann(o) MDCLVI XI Ian(uarii) denata ann(o) MDCLXXXIV d(ie) 14 Iun(ii) mater moestissima Elisabetha Gesenia dilectissimae filiae h(oc) m(onumentum) p(oni) c(urauit)

Übersetzung:

Dem Andenken an die hochgeehrte und höchst tugendhafte Jungfrau Anna Maria, Tochter des überaus verehrungswürdigen und vortrefflichen Mannes, des Herrn Balthasar Cellarius, der hl. Theologie Doktor, öffentlicher ordentlicher Professor, Generalsuperintendent der Helmstedter und der benachbarten Kirchen sowie designierter Abt des Klosters Mariental seligen Angedenkens. Sie verbrachte ihr Leben in den Grenzen von Gottesverehrung, Zucht und häuslicher Ordnung, wurde für ihre Mutter in deren trauriger Witwenzeit zum treuen Beistand und liebevollen Trost und gab alsdann ihrem Heiland ihre jungfräulich reine Seele zurück. Geboren ist sie im Jahre 1656 am 11. Januar, verstorben im Jahre 1684 am 14. Juni. Die tieftraurige Mutter Elisabeth Gesenius ließ ihrer innigst geliebten Tochter dieses Denkmal setzen.

Kommentar

Anna Marie Cellarius ist die zweitälteste und einzige unverheiratete2) Tochter des Balthasar Cellarius (vgl. Nr. 240) und der Elisabeth Gesenius (vgl. Nr. 382), die ihrer Mutter – wie aus der Inschrift zu entnehmen ist – in deren seit 1671 währender Witwenschaft zur Gesellschafterin wurde. Die Grabschriften zweier als Kinder verstorbener Brüder sind bekannt (vgl. Nrr. 196 und 203).

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 196, Anm. 1.
  2. Vgl. die Aufzählung der Cellariuskinder in Programma in funere .. Elisabethae Geseniae, Helmstedt 1702.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 49f.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 287† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0028703.