Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 286† St. Stephani 1683

Beschreibung

Grabdenkmal des Johann Leischingk. Es wird von Böhmer 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes aufgeführt1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. Memoriae sacrum Reconditus sub hoc tumulo iacet IOANN LEISCHINGK hic Camerarius natus Eislebii anno MDCXIIX d(ie) XV Martii denatus anno MDCLXXXIII d(ie) V et sepultus d(ie) XIV mense Octobr(is) vxorem duxit quam nunc cum VII viuentibus liberis reliquit tristibus moestissimam viduam Margaretham Rödersa) anno MDCXL symb(olon) Turbabor sed non perturbabor quia vulnerum Christi recordabor2)

Übersetzung:

Dem Andenken geweiht. Geborgen unter diesem Hügel liegt Johann Leischingk, Kämmerer hier, geboren in Eisleben im Jahre 1618 am 15. März, gestorben im Jahre 1683 am 5. und begraben am 14. Oktober. Zur Frau hat er sich im Jahre 1640 Margarethe Röders genommen, die er nun zusammen mit sieben lebenden, unglücklichen Kindern als tieftraurige Witwe zurückließ. Sein Wahlspruch: Ich werde in Unruhe geraten, aber nicht die Fassung verlieren, weil ich der Wunden Christi eingedenk bin.

Kommentar

Der Kauf- und Handelsmann Johann Leischingk war von 1651 bzw. 1669 bis zu seinem Tode 1683 Eigentümer der Grundstücke Kornstr. 17 und Neumärker Str. 113). Seine das Grabdenkmal setzende Ehefrau lebte von 1616 bis 1690.

Textkritischer Apparat

  1. Röders] Köders Böhmer. Leischingk war nach Schaper, Häuserbuch 1,2, S. 108 und 1,3, S. 19 verheiratet mit Margarethe Röders. Beide Namensformen lassen sich sonst nicht nachweisen.

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 51.
  2. In Turbaborperturbaborrecordabor rhetorische Figur des Homoioteleuton, der Wiederholung der gleichen Endsilbe in aufeinanderfolgenden Wörtern.
  3. Schaper, wie Anm. a. Das Folgende ebenda.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 51.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 286† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0028606.