Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 281† St. Stephani 1682

Beschreibung

Grabdenkmal der Catharina Hedwig Titius. Nach Böhmer befand es sich 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes, in enger Nachbarschaft zu weiteren Grabdenkmälern der Familie Engelbrecht1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. D(eo) o(ptimo) m(aximo) s(acrum) Resurrectionem heic exspectat CATHARINA HEDEWIG TITIA D(octoris) Gerhardi Titii theologi maximorum meritorum et Margarethae Doroth(eae) Bremeriae filia primogenita pietate et virtute matrona rarissimi exempli saeculis digna quae d(ie) XXVII Decemb(ris) a(nno) MDCLXXXII annos nata XXXI mens(es) II d(ies) IV primo coniugii anno vix completo vitam compleuit et filiola in lucem edita ipsa per tenebras mortis migrauit ad Dominum particeps sortis sanctor(um) in luce2) Coniugi desideratissimae Georgius Engelbrecht v(triusque) i(uris) D(octor) et Prof(essor) publ(icus) ord(inarius) viduus tristiss(imus) monumentum p(oni) c(urauit)

Übersetzung:

Gott, dem Besten und Größten, geweiht. Hier erwartet Catharina Hedwig Titius die Auferstehung, erstgeborene Tochter des Doktor Gerhard Titius, eines hochverdienten Theologen, und der Margarethe Dorothea Bremer, nach ihrer Frömmigkeit und Tugend eine Frau von höchst seltener Beispielhaftigkeit, die Generationen zur Zier gereicht hätte. Sie vollendete am 27. Dezember im Jahre 1682 im Alter von einunddreißig Jahren, zwei Monaten und vier Tagen ihr Leben nach einer kaum ein Jahr währenden Ehe. Nachdem sie eine Tochter ans Licht der Welt gebracht hatte, wanderte sie selbst durch die Finsternis des Todes zum Herrn, teilhaftig des Erbes der Heiligen im Licht. Der schmerzlichst vermißten Gattin ließ Georg Engelbrecht, beider Rechte Doktor und öffentlicher ordentlicher Professor, als tieftrauriger Witwer dieses Denkmal setzen.

Kommentar

Catharina Hedwig Titius, geboren nach der Lebenszeitberechnung der Inschrift am 23. Oktober 16513), war seit 1681 zweite Ehefrau des Professors der Rechtswissenschaft Georg Engelbrecht d. Ä. (vgl. Nr. 410). Sie starb kurz nach der Geburt des ersten Kindes, der Tochter Anna Margarethe, späterer Frau des Professors der griechischen Sprache und der Theologie Christoph Heinrich Ritmeier. Die Grabschriften zweier Enkelkinder sind bekannt (Nrr. 386 und 407), ebenso die der Eltern der Verstorbenen (Nrr. 275 und 309) und die eines jüngeren Bruders (Nr. 344).

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 262, Anm. 1.
  2. Nach Col. 1,12 (sc. Pater) qui dignos nos fecit in partem sortis sanctorum in lumine.
  3. Das Programma in funere .. Catharinae Hedwigis Titiae, Helmstedt 1683, gibt den 27. Oktober 1651 als Geburtstag an.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 81f.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 281† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0028101.