Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 280† St. Stephani 1682

Beschreibung

Grabdenkmal des Johannes und der Sophie Hedwig Ritmeier. Nach Böhmer befand es sich 1710 im nördlichen Teil des Friedhofes, in enger Nachbarschaft zu weiteren Grabdenkmälern der Familie Ritmeier1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. C(hristo) S(eruatori) s(acrum) dulcissimi infantes IOANNES et SOPHIA HEDEWIGIS RITMEIERI nati ille MDCLXXIV m(ense) Iun(io) haec MDCLXXIX m(ense) Ian(uario) indolis piae ingeniosae formae hilaris emendatae amabilis ac propterea delitiae parentum denati ambo MDCLXXXII m(ense) Aug(usto) iunctos genere fatum fatique tempus iunxit corpuscula iunxit tumulus animulas caelum vt spei duplicis vbertas iucunda ita flebilis vtriusque amissio flebilior futura si auctor summus nobis ignoraretur Ioannes Ritmeierus Eccl(esiae) Helmst(adiensis) Archid(iaconus) et Maria Elisab(etha) Schraderia liberis suauissimis et tenerrime amatis moesti pos(uerunt)

Übersetzung:

Christus, dem Erretter, geweiht. Die allerliebsten Kinder Johannes und Sophie Hedwig Ritmeier, er geboren 1674 im Monat Juni, sie 1679 im Monat Januar, von Natur gutgeartet und begabt, von freundlichem, tadellosem und liebenswertem Äußeren und deshalb Augapfel der Eltern, sind beide verstorben 1682 im Monat August. Die bereits durch Abstammung Verbundenen hat Tod und Todeszeit vereint, die kleinen Körper der Grabhügel, die zarten Seelen der Himmel. Wie erfreulich die Fülle der zweifachen Hoffnung war, so tränenreich ist nun der doppelte Verlust und wäre künftig noch beweinenswerter, wenn wir von der Existenz des höchsten Schöpfers nichts wüßten. Johannes Ritmeier, Archidiakon der Kirche zu Helmstedt, und Maria Elisabeth Schrader ließen ihren beiden liebreizenden und zärtlichst geliebten Kindern in Trauer (dieses Denkmal) setzen.

Kommentar

Die Inschrift gilt zwei früh verstorbenen Kindern des zweiten Predigers an St. Stephani, des Archidiakons Johannes Ritmeier (vgl. Nr. 349) und der Maria Elisabeth Schrader, Tochter des Professors der Beredsamkeit Christoph Schrader (vgl. Nr. 269).

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 89. Böhmer reiht Nrr. 280, 349, 386 und 407 hintereinander auf.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 89.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 280† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0028004.