Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 203† St. Stephani 1662

Beschreibung

Grabdenkmal des Kindes Balthasar Cellarius. Es befand sich nach Böhmer 1710 zusammen mit vier weiteren Grabdenkmälern der Familie Cellarius im nördlichen Teil des Friedhofes direkt beim Hauptportal der Kirche1).

Inschrift nach Böhmer.

  1. Sub hoc saxo apud fratres suos carissimos placide quiescit scitus et elegantissimae quum viueret formae puer BALTHASAR CELLARIVS qui quum supra annum XXIII septimanas et IIX horas in aerumnoso hoc saeculo exegisset2) beate in domino obdormiuit die V Martii anno MDCLXII eia) monumentum hoc posuerunt moestissimi parentes Balthasar Cellarius p(rofessor) p(ublicus) et Superintend(ens) generalis p(ro) t(empore) academiae Iuliae Vice-Rector et Elisabetha Gesenia

Übersetzung:

Unter diesem Stein bei seinen innig geliebten Brüdern ruht sanft der anmutige und zu Lebzeiten so wohlgestaltete Knabe Balthasar Cellarius. Nachdem er über ein Jahr, dreiundzwanzig Wochen und acht Stunden in dieser mühevollen Zeitlichkeit zugebracht hatte, entschlief er selig im Herrn am 5. März im Jahre 1662. Ihm setzten dieses Denkmal die tieftraurigen Eltern Balthasar Cellarius, öffentlicher Professor und Generalsuperintendent, derzeit Vizerektor der Academia Julia, und Elisabeth Gesenius.

Kommentar

Zu Familie des verstorbenen Kindes vgl. Nrr. 240 und 382. Balthasar Cellarius wurde am 21. September 16603) geboren und verstarb am 5. März 1662, lebte also ein Jahr, dreiundzwanzig Wochen und vier Tage, die die Inschrift zugunsten der Stundenangaben unterschlägt. Bei den nach Auskunft der Inschrift in der Nähe beigesetzten Brüdern handelt es sich um Johannes Gerhard (vgl. Nr. 196) und einen älteren, gleichfalls Balthasar genannten Bruder, der bereits vor 1657 verstorben ist4).

Textkritischer Apparat

  1. ei ] et Böhmer; ei nach der gleichen Formel in der Grabschrift für den Bruder (Nr. 196).

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 196, Anm. 1.
  2. cum .. exegisset wortgleich mit einer Passage des Programma in funere Balthasaris .. Dni. Balthasaris Cellarii .. filioli, Helmstedt 1662.
  3. Lebensdaten in Programma in funere, wie Anm. 2.
  4. Vgl. die Aufzählung der Cellariuskinder in Programma in funere .. Elisabethae Geseniae, Helmstedt 1702.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 48f. mit Korrekturen, letzte Seite.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 203† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0020307.