Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 157† St. Stephani 1636

Beschreibung

Grabdenkmal des Ernst Heinrich Hartung. Nach Böhmer befand es sich 1710 im Chor1). Ebenda hat auch Querner die Inschrift um 1850 gesehen2).

Inschriften nach Böhmer.

  1. A

    Tumulus reuerendi & humanissimi viri D(omi)n(i) ERNESTI HENRICI HARTVNG pastoris in Rotmersleben qui anno aetatis 34 pastoratus 4to Helmaestadii peste correptus pie ac placide in domino obdormiuit 12 Nouembris anno 1636 Apocal 14 Beati mortui qui in Domino moriuntur3)

  2. B

    Quisquis agis vitam vitae memor esto futurae quo minime credis tempore finis erit

Übersetzung:

Grabmal des ehrwürdigen und hochgebildeten Mannes, des Herrn Ernst Heinrich Hartung, Pastors in Rottmersleben, der im vierunddreißigsten Lebensjahr, im vierten Jahre seines Pastorates in Helmstedt von der Pest ergriffen, fromm und friedlich im Herrn entschlafen ist am 12. November im Jahre 1636. Offenbarung 14. Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben. (A)

Wer auch immer du bist, der du lebst, sei des zukünftigen Lebens eingedenk. Dann, wenn du es am wenigsten erwartest, wird das Ende da sein. (B)

Versmaß: Elegisches Distichon (B).

Kommentar

Ernst Heinrich Hartung, ordiniert als Pfarrer in Rottmersleben und Klein Santersleben, Ohrekreis, am 1. November 1632, stammte aus Quedlinburg und hatte in Helmstedt studiert4). Offenbar bei einem Besuch seines ehemaligen Studienortes erkrankte er an der Pest und verstarb. Die Inschrift gibt einen Hinweis darauf, daß in Helmstedt auch im Jahre 1636 Pestfälle vorkamen.

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 1 IN CHORO mit S. 3.
  2. Querner 2.
  3. Apc. 14,13.
  4. Immatrikuliert am 31. Juli 1625, Zimmermann, Album, S. 309, Nr. 187. Dort auch die übrigen Daten.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 3.
  2. Querner 2.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 157† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0015700.