Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 145 Kreis- und Universitätsmuseum 1624

Beschreibung

Pilasterkapitell. Sandstein. Auf der Frontseite zwischen zwei nach innen gedrehten Voluten dreizeilige, eingehauene Inschrift. Zeile 2 und 3 der Inschrift geteilt durch Relief eines Rades mit sechs Paar Speichen. Der Stein wird vom Museum als „Ofenstützstein“ geführt1).

Maße: H.: 33 cm; B.: 47 cm; Bu.: 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/1]

  1. M(AGISTER) IOCHI(M)a) / WREDE / 1624b)

Kommentar

Bemerkenswert ist die als Schmuckform gestaltete Ziffer 1. Der bogenförmige Schaft mit ausgreifendem waagerechten Anstrich läuft unten aus in einen eingerollten, offenen Bogen nach links, dessen Größe in etwa dem der 6 nach rechts entspricht.

Joachim Wrede wurde 1571 in Helmstedt als Mitglied einer hier weitverzweigten2) Familie geboren, ließ sich am 25. April 1587 an der Universität Helmstedt immatrikulieren und erwarb am 26. Mai 1601 den Magistergrad3). Von 1598 bis 1613 wirkte er als Pfarrer an St. Marienberg in Helmstedt, anschließend bis zu seinem Tode 1626 hatte er das Diakonat an St. Stephani inne4).

Textkritischer Apparat

  1. IOCHI. aus Platzgründen auf dem Stein. Zu IOCHIM ergänzt nach der Namensform im Taufeintrag NStA Wolfenbüttel 1 Kb 585, S. 11.
  2. Radrelief nach WRE und 16.

Anmerkungen

  1. Vgl. Karteikarte des Museums, Inventarnr. HE 7488.
  2. Vgl. Schaper, Bürgerbuch 5, S. 1252f.
  3. Zimmermann, Album, S. 64 und S. 155.
  4. Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 1, S. 107, 109, Bd. 2, S. 356. Nach H. Strube, Christliche Leichpredigt .. bey der Begräbniß Des .. M. Joachimi Wreden, Helmstedt 1626 trat er sein Amt in St. Marienberg erst 1599 an.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 145 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0014500.