Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 37 Emmerstedt, St. Petri 15. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Der Kelch befand sich 1896 im Kloster St. Marienberg1). Auf Stehrand und maßwerkverzierter Zarge schlichter Sechspaßfuß. Auf einem der Pässe griechisches Kreuz vor schraffierter Scheibe. Am sechsseitigen Schaft Nodus mit sechs Rotuli in Form liegender Rauten. Schlichte Kuppa. Inschrift A unter dem Stehrand des Passes, der das Kreuz trägt, Inschrift B unter dem Stehrand der anschließenden fünf Pässe, Inschrift C auf den Rotuli, Inschriften D und E auf den sechsseitigen Schaftstücken oberhalb und unterhalb des Nodus verteilt auf fünf Felder, im sechsten Feld eingerolltes Band als Zierelement. Inschrift A graviert, B flach geritzt, C silber, vergoldet, auf in Schmelztechnik gearbeitetem, schwarzem Grund, Inschriften D und E glatt vor schraffiertem Grund.

Maße: H.: 16,9–17,4 cm; Dm.: 13,9 cm (Fuß), 11 cm (Kuppa); Bu.: ca. 0,3 cm (A), ca. 0,2 cm (B), 0,5 cm (C), 1 cm (D), 0,8 cm (E).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A, C–E), Minuskel (B).

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    emmersted ·

  2. B

    dvsse kelk // höret to // emmerstedea) // to // hvs

  3. C

    i h e s v s

  4. D

    he lfb) g o t ·

  5. E

    m(ater) m a ri a ·

Kommentar

Die Datierung des Kelches folgt dem Vorschlag von Wandersleb. – St. Petri in Emmerstedt ist 1547 und bis gegen 1586 als Filial von St. Stephani, Helmstedt, bezeugt. Seit 1594/99 war St. Petri St. Marienberg inkorporiert. 1903 wurde die Kirche Pfarrsitz2). Ein Grund für eine Kennzeichnung des Kelches durch die Inschriften A und B hat also bestanden. Der Schriftbefund spricht nicht dagegen, daß sie zu einem frühen Zeitpunkt, die kunstvoll gravierte Inschrift A möglicherweise von Anfang an, am Kelch angebracht waren.

Textkritischer Apparat

  1. emmerstede] Oder Emmerstede?
  2. he lf] help Meier, Wandersleb.

Anmerkungen

  1. Meier, Kunstdenkmäler, S. 43.
  2. Kleinau, Ortsverzeichnis, Bd. 1, S. 556.

Nachweise

  1. Meier, Kunstdenkmäler, S. 43.
  2. Wandersleb, Inventar St. Petri, Emmerstedt, Nr. 1.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 37 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0003703.