Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 353† Nikolaifriedhof (1648)

Beschreibung

Epitaph des Gottschalk Duve und der Katharina Prekels. Sandstein. Das Epitaph wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im unteren Teil des Epitaphs befand sich eine Schrifttafel mit der Inschrift A, darüber ein von zwei Pfeilern begrenztes Relief, das die betende Familie, bestehend aus sechs männlichen und zwei weiblichen Figuren darstellte, darüber in den Wolken thronend die Dreifaltigkeit: links Christus, in der Mitte die Taube, rechts Gottvater mit Szepter. Außen an den Pfeilern Engelsköpfe. Auf dem Fries über dem Relief stand die Inschrift B. Das Epitaph wurde oben von einem geschwungenen Giebel abgeschlossen, der durch eine kleine aufgesetzte Rundbogennische mit einem Kruzifix bekrönt wurde. Im Giebelfeld zwei Wappenschilde, der rechte mit einer Hausmarke (H26).

Inschrift nach Schuchhardt.

Maße: H.: 312 cm; B.: 263 cm.1)

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    ANNO MDLXXXII IST DER ERHNVESTER UND FURNEHMER HERR / GOTTSCHALCK DUVE DIACONUS DER KIRCHEN S. GEORG(II) GEBOHREN. / ANNO <MDCLX> SAHLIG GESTORBEN SEINES ALTERS IM <LXXVIII> IAHR.ANNO MDLXXXIII IST DESSEN GELIEBTE FRAW DIE EHR UND TUGENDSAME CATHARINA PREKELS GEBOHREN. / ANNO MDCXLVII SAHLIG GESTORBEN IHRES ALTERS IM LXIV IAHR HABEN EHLICH GELEBET XLI IAHR UND GEZEUGET VII SOHNE UND IV TOCHTER.

  2. B

    VATER ICH WILL DAS WO ICH BIN AUCH DIE BEI MIHR SEIN DIE DU MIHR GEGEBEN HAST / DAS SIE MEINE HERLICHKEIT SEHEN. IOHANIS AM XVII.2)

Wappen:
Duve (Baum)

Kommentar

Das Todesdatum des Gottschalk Duve ist später ausgefüllt, das Epitaph entstand also nach dem Tod seiner Frau Katharina Prekels 1647. Der Hannoverschen Chronik zufolge wurde das Epitaph im April 1648 auf dem Nikolaifriedhof neben dem Grabstein der Lucke Bekmann (Nr. 45) errichtet, den Gottschalk Duve aus diesem Anlaß anstreichen ließ.3) Duve, der Vater des Johann Duve (vgl. Nr. 332), war Seidenhändler und Mitglied des Krameramts4), seit 1628 Diakon der Marktkirche. Von diesem Amt trat er 1658 zurück.5)

Anmerkungen

  1. Angaben nach Schuchhardt, Bildhauer, S. 130, Nr. 93.
  2. Joh. 17, 24.
  3. Jürgens, Chronik, S. 20.
  4. Röhrig, Johann Duve, S. 233.
  5. Kirchenbuch Marktkirche, S. 3f.

Nachweise

  1. Schuchhardt, Bildhauer, S. 130, Nr. 93, Abb. ebd.

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 353† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0035306.