Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 318† Ägidienkirche 1638

Beschreibung

Grabdenkmal des Christopher Jahn. Über die Art des Grabdenkmals läßt sich keine Aussage treffen. Es befand sich vermutlich im Chor der Ägidienkirche, wo Christopher Jahn beigesetzt worden war.1)

Inschrift nach Strubberg.

  1. D(eo) O(ptimo) M(aximo) S(acrum)Viro reverendo clariss(imo) et doctiss(imo) d(omi)n(o) M(agistro) Christophoro Jani Franckershusano pastori Aegidiano apuda) Hanoveranos fideliss(imo) et r(everendissimo) ministerii seniori digniss(imo), qui annosb) XL. ex suggestu hujus ecclesiae publice docens et post obitum lectissimae foeminae Margarethae, reverendi et doctissimi d(omi)n(i) Gerhardi Hammonii coenobii Ludgeriensis ad Helmstadium pastoris filiae, et secundi conjugii uxorem Catharinam, Christophori Hoffmeisteri filiam relinquens, ipse pie ac religiose ex hac vita miserrima migravit in aliam beatissimam non suorum modo, sed omnium bonorum quoque luctu, Anno Christi M. D. C. XXXVIII. d(ie) 17. Maji hora 8. vesp(ertina), cum vixisset annos LXXIII. menses II. dies VII., conjux et liberi ex merito amoris observantiae et obsequii ergo m(onumentum) p(ie) p(osuerunt).

Übersetzung:

Dem höchsten und größten Gott geweiht. Dem ehrwürdigen, sehr berühmten und sehr gelehrten Herrn Magister Christopher Jahn aus Frankenhausen, dem Pastor der Ägidienkirche in Hannover, dem sehr glaubenstreuen und sehr ehrwürdigen und sehr würdigen Senior des Amtes. Er lehrte 40 Jahre öffentlich von der Kanzel seiner Kirche, und nach dem Tod seiner vortrefflichen Frau Margaretha, der Tochter des ehrwürdigen und sehr gelehrten Herrn Gerhard Hammonius, Pastor am Ludgerikloster in Helmstedt, ging er – seine zweite Ehefrau Katharina, die Tochter des Christopher Hoffmeister, zurücklassend – selbst fromm und gottesfürchtig aus diesem sehr elenden Leben in ein anderes sehr glückliches zur Trauer nicht nur der Seinen, sondern aller guten Menschen im Jahr Christi 1638 am 17. Mai in der achten Abendstunde, als er 73 Jahre, 2 Monate und 7 Tage gelebt hatte. Die Gattin und die Kinder haben aus geschuldeter Liebe um der Hochachtung und des Gehorsams willen dieses Denkmal in frommer Gesinnung gesetzt.

Kommentar

Der aus Frankenhausen in Hessen stammende Christopher Jahn immatrikulierte sich am 15. April 1592 an der Universität Helmstedt, wo er am 15. Mai 1599 die Magisterprüfung an der Philosophischen Fakultät ablegte.2) Schon 1595 hatte Jahn die Pastorenstelle an der Kirche Marienberg in Helmstedt angetreten.3) 1598 wurde er Pastor an St.Ägidien in Hannover.

Textkritischer Apparat

  1. apud] apus Redecker.
  2. annos] anno Redecker.

Anmerkungen

  1. Leichenpredigt, SuUB Göttingen, Conc.fun., 4° Fun.III.29. Die Beisetzung fand am 21. Mai 1638 statt.
  2. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 96, Nr. 150 u. S. 143. Der Leichenpredigt auf Christopher Jahn zufolge fand das Magisterexamen bereits 1595 statt.
  3. Strubberg, Prediger, S. 199f.

Nachweise

  1. Strubberg, Prediger, S. 201f.
  2. Redecker, Bd. 2, fol. 50v.

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 318† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0031807.