Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 246† Marktkirche (1609)

Beschreibung

Grabplatte des Hans Volger und der Magdalena von Wintheim. Ising spricht von einem Epitaph, das sich gegenüber der Kanzel im Mittelschiff der Marktkirche befand.1) Vermutlich meint dieses jedoch nur allgemein ein Grabdenkmal, denn dem Inhalt der Grabschrift nach handelte es sich um eine oder auch zwei Platten, die das Grab des Ehepaars bedeckten.

Inschrift nach den Inscriptiones.

  1. Haeredum pietas haec mausolea sacravitSub quorum attegiis dormit uterque parens.Magdalena sui generis Wintheimia splendorVolgerusa) rutilum janus et ille jubar.Corporis hoc posuere sui sub fornice templiExuvias sed mens lusitat ante Deum.Tempora sic volucri labunturb) remige vitaEst hominisc) veluti flosculus umbra nihil.

Übersetzung:

Die anhänglichen Erben stifteten diese Grabdenkmäler, unter deren Platten beide Eltern schlafen. Magdalena von Wintheim, der Glanz ihrer Familie, und Janus (= Hans) Volger, auch er eine strahlende Zierde. Die Angehörigen haben die sterblichen Hüllen des Körpers unter diesem Gewölbe der Kirche beigesetzt, aber die Seele lustwandelt vor Gott. So entschwinden die Zeiten in schneller Fahrt; das Leben des Menschen ist wie ein Blümchen, ein Schatten, ein Nichts.

Versmaß: Elegische Distichen.

Kommentar

In seiner Genealogie der Familie von Wintheim verzeichnet Mahrenholtz eine mit Hans Volger verheiratete Magdalena von Wintheim, die 1551 geboren wurde und im Dezember 1609 starb.2)

Textkritischer Apparat

  1. Volgerus] Volgerae Inscriptiones.
  2. labuntur] labantur Ising.
  3. hominis] honoris Ising.

Anmerkungen

  1. Ising, S. 67.
  2. Mahrenholtz, Die von Wintheim, S. 287.

Nachweise

  1. Inscriptiones, fol. 245r.
  2. Reiche/Heiliger, fol. 40v.
  3. Ising, S. 67 (hs.)

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 246† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0024606.