Inschriftenkatalog: Stadt Hannover
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 36: Stadt Hannover (1993)
Nr. 66† – 1536
Beschreibung
Inschriften auf einem Geschütz, genannt „Judas Thaddäus“.1) Nach der Zeichnung Redeckers trug das Geschütz eine Darstellung des Judas Thaddäus mit Winkelmaß, über dessen Kopf ein Schriftband mit seinem Namen (A). Die Figur stand auf einem liegenden Maskenkopf. Darunter die Jahreszahl B; unterhalb der Jahreszahl das Hannoversche Kleeblatt und oberhalb des Zündlochs das Zeichen des Geschützgießers (M6) in einem von zwei Vögeln gehaltenen Wappenschild, im Schnabel trugen die Vögel ein Schriftband mit der Inschrift C.
Inschriften nach der Zeichnung bei Redecker.
Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis (A), gotische Minuskel (C).
- A
IUDAS TADEUS
- B
1536
- C
cord ment
Anmerkungen
- Es handelte sich um ein zweipfündiges Geschütz, das 15 Zentner und 93 Pfund schwer war (Jugler, Hannovers Vorzeit, S. 25).
- Reitzenstein, Geschützwesen, Bd. 1, S. 87f.
Nachweise
- Redecker, Bd. 1, fol. 242r (Zeichnung).
- Jugler, Hannovers Vorzeit, S. 25 (Abb. der Zeichnung Redeckers).
- Reitzenstein, Geschützwesen, Bd. 1, S. 87 (A).
Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 66† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0006608.
Kommentar
Der aus Braunschweig stammende und dort vom Rat 1532 als Büchsen- und Zeugmeister auf Lebenszeit angestellte Cord Mente war einer der bekanntesten und meistbeschäftigtsten Geschützgießer seiner Zeit.2) 1547 goß Mente für Hannover die ebenfalls mit seinem Namen versehene „Nachtigall“ (Nr. 83). Mehrere Geschütze Mentes lassen sich für Hildesheim und Einbeck nachweisen.