Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 22 Kestner-Museum 2. H. 14. –1. H. 15. Jh.

Beschreibung

Weihrauchhorn.1) Das Kuhhorn mit Zutaten aus vergoldetem Kupfer, zu dem noch ein Gegenstück ohne Inschrift gehört2), stammt aus dem Besitz der Marktkirche und befand sich im 19. Jahrhundert im Bestand des Welfenmuseums. Es steht auf vier Füßen; die beiden Füße an der Hornspitze gehen in eine Architektur über, die das Horn einfaßt und oben ein Dach trägt. Der Krümmung des Hornes folgen vier durchbrochene Beschläge, die in der Hornmitte von ebensolchen Beschlägen gekreuzt werden und oben in die achtseitige Einfassung der Öffnung münden. Diese besteht aus durchbrochenem Maßwerk und einem darüber verlaufenden Schriftband. Die gravierte Inschrift verläuft über acht Felder vor schraffiertem Hintergrund. Der runde Deckel des Horns wird von einer hohen Spitze bekrönt.

Maße: H.: 41 cm; L.: 24 cm; Bu.: 0,4 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. ave / mar/ia / gra/cia / ple/na do//a)3)

Übersetzung:

Gegrüßet seist du, Maria, Gnadenreiche, der Herr (ist mit dir).

Textkritischer Apparat

  1. Hinter do eine Blattranke. Zu ergänzen: do(minus tecum).

Anmerkungen

  1. Inv.Nr. W.M. XXI, 80a.
  2. Inv.Nr. W.M. XXI, 80b. Es scheint so, als ob auch für das zweite Horn eine Inschrift geplant, aber nicht ausgeführt worden ist, da um die Öffnung leere Schriftbänder verlaufen.
  3. Lc. 1, 28.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 68.
  2. Nöldeke, Kunstdenkmäler I, S. 98.

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 22 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0002206.