Inschriftenkatalog: Stadt Hannover
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 36: Stadt Hannover (1993)
Nr. 20 Historisches Museum 1438
Beschreibung
Grabplatte eines unbekannten Priesters. Die Platte befand sich im 18. Jahrhundert auf dem Kirchhof der Ägidienkirche.1) Der untere Teil des Steins fehlt heute. Die umlaufende Inschrift ist stark abgetreten. Im Mittelfeld ein Kelch mit Hostie in Ritzzeichnung.
Maße: H.: 112 cm; B.: 86 cm; Bu.: 9 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
An(n)o · d(omi)ni · M ·/ cccc · xxxviii · i(n) die [...../........./.....]e · c(uius) · a(n)i(ma) · req(ui)escat · i(n) pace
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1438 am Tag [...] Seine Seele möge in Frieden ruhen.
Anmerkungen
- Redecker, Bd. 1, fol. 184v. Redecker wie auch Reiche/Heiliger geben von dem Inschriftentext weniger wieder, als heute noch zu lesen ist.
- Scheibe, Marktkirche, S. 31.
- Conrad von Tzerstede starb in Lüneburg und wurde in der Kirche des Klosters Lüne beigesetzt. Seine Grabplatte ist erhalten (vgl. DI XXIV, Nr. 29). Zur Person vgl. ebd. u. Busch, Ratsbibliothek, S. 176f.
Nachweise
- Redecker, Bd. 1, fol. 184v (Zeichnung).
- Reiche/Heiliger, fol. 11r (Zeichnung).
- Plath, Stadtgeschichtliche Abteilung, Nr. 42, S. 39.
Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 20 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0002002.
Kommentar
Zwar fehlt der Name des Verstorbenen auf der Grabplatte, die Darstellung des Kelches im Mittelfeld läßt jedoch den Rückschluß zu, daß es sich dabei um einen Geistlichen gehandelt haben muß. Scheibes Vermutung, die Grabplatte sei für Conrad von Tzerstede bestimmt gewesen2), kann nicht zutreffen, da dieser nicht 1438 sondern 1440 starb3). Zudem war er Rektor an der Marktkirche, die Grabplatte scheint ihrem ursprünglichen Standort zufolge jedoch für einen Geistlichen der Ägidienkirche bestimmt gewesen zu sein.