Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 313† Rathaus 1635

Beschreibung

Gemälde. Es hing im sogenannten Gipssaal des Rathauses. Abgebildet waren fünf Störe unterschiedlicher Größe, die 1635 in der Leine gefangen worden waren. Das Gemälde war schon Ende des letzten Jahrhunderts nicht mehr vorhanden1), ist jedoch in einer Zeichnung von Redecker überliefert.

Inschrift nach der Zeichnung bei Redecker.

Sabine Wehking [1/1]

  1. A(nn)o 1635. seindt / den 5. Junii die Stöhre No 1./ und 5. im schnellen graben gefang(en) / alhier zu Hannover, weget No 1. / 2. Zent(ner) 94. (Pfund)/ Selbigen Tages seindt diese / andern N.2. 3. 4. im Klipmühlen=/kolcke gefangen, hat No.2. / 1. Zent(ner) 36. (Pfund) / No.3. 1. Zent(ner) 21. (Pfund) / No.4. 1. Zent(ner) 8. (Pfund) / No.5. 52. (Pfund)ANNO 1659. RENOVIRET.

Kommentar

Im Kämmereiregister von 1635 sind sowohl die Fischer verzeichnet, die die Störe gefangen haben2), als auch die Personen, die die Fische erhielten3). Der größte Stör wurde an Herzog August von Braunschweig-Lüneburg nach Celle gesandt, der zweitgrößte an Georg von Braunschweig-Lüneburg nach Hildesheim. Die Transportkosten sind ebenfalls im Kämmereiregister vermerkt. Die übrigen Störe wurden unter etwa 60 Honoratioren der Stadt verteilt. Laut Kämmereiregister wurden 1635 dem Mahler Mr. Gebhardten zu Linewandt die Störe ... drauff zumahlen 1 Taler 33 Groschen gezahlt, vor die Arbeit und die Störe also auff das Tuch zu mahlen 6 Taler 27 Groschen4).

Anmerkungen

  1. Jugler, Hannoversche Vorzeit, S. 175, Anm. Jugler setzt den Fischfang irrtümlich in das Jahr 1637.
  2. StaH, B 6554, fol. 101r/v. Tilemann Dabeken erhielt für seinen Fang 2 Taler, Heinrich Vischer 4 Taler 35 Groschen, Dietrich Hotker 18 Groschen.
  3. Ebd.
  4. Ebd. fol. 105r.

Nachweise

  1. Redecker, Bd. 2, fol. 46r (Zeichnung).

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 313† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0031302.