Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 275† Schmiedestr. 29 1621

Beschreibung

Inschriften am Erker. Dem gotischen Backsteinbau mit Staffelgiebel, der 1849 abgebrochen wurde, war 1621 ein Erker mit reichem Figurenschmuck angebaut worden, den man nach dem Abriß an das sogenannte „Haus der Väter“ an der Langen Laube versetzte (vgl. Nr. 268). Der Erker wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die schmalen Erkerfenster wurden von Figuren auf Sockeln eingerahmt, die das Gesims trugen. Auf dem oberen Erkersims die Jahreszahl A, auf dem unteren Erkersims Namensbeischriften (B), die die Relieffiguren der vier Elemente in den Brüstungsfeldern bezeichneten. Zwischen den Bildfeldern je ein Putto, der linke und der rechte mit Wappenschild.

Inschriften nach Photographie.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    ANNO 1621

  2. B

    . AER . . TERRA . . AQVA . . IGNIS .

Übersetzung:

Luft, Erde, Wasser, Feuer. (B)

Wappen:
von Anderten (Balken mit drei Löwenköpfen)
Bessel ? (Hirsch an einem Baum steigend)1)

Kommentar

Ludolf von Anderten ließ 1621 den Erker errichten und sein Wappen daran anbringen. Das zweite Wappen ist weder dasjenige seiner Ehefrau Ilse von Wintheim (vgl. das Epitaph des Ehepaars Nr. 230), noch das seiner Mutter, es erscheint jedoch auch auf der Grabplatte der Enkelin Ludolfs von Wintheim, Catharina Türcke (vgl. Nr. 331).

Anmerkungen

  1. Vgl. Winkelmüller, Hausmarken, S. 260f., Nr. 62, 63.

Nachweise

  1. Photographien (D 2245,2; Schuchhardt, Bildhauer, Tafel XLVII).
  2. Mithoff, Archiv, Tafel XII.
  3. Zeichnung bei Riemer, Baugeschichte, S. 178/179.

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 275† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0027507.