Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 137† Marktkirche 1578

Beschreibung

Epitaph des Heinrich von Roden. Das Epitaph befand sich in der Nähe der Kanzel. Eine Beschreibung liegt nicht vor.

Inschrift nach Ising.

  1. Ille ego Teutonicae non ultima gloria gentisMarmorea Henricus mole sub hac jaceo.Principis aula meos ut vidit splendida moresFlagrare extemplo coepit amore mei.Bisque novem tacitos superaram temporis annosCum daret hospitium curia dulce mihi.Et jam post varios casus post taedia vitaeIn gremio jaceo Christe benigne tuo.

Übersetzung:

Ich, Heinrich, nicht die geringste unter den Zierden des deutschen Volksstammes, liege unter diesem Marmorstein. Als der glänzende Fürstenhof meine Eigenschaften sah, entbrannte er sofort in Liebe zu mir. 18 stille Lebensjahre meiner Zeit hatte ich hinter mich gebracht, als der Hof mir freundliche Aufnahme gewährte. Und jetzt liege ich nach den Wechselfällen und nach den Verdrießlichkeiten des Lebens in deinem Schoß, gütiger Christus.

Versmaß: Elegische Distichen.

Kommentar

Die Familie von Roden gehörte zu den in der Umgebung von Hannover ansässigen Adelsgeschlechtern.1) Mit den in der Inschrift erwähnten achtzehn stillen Lebensjahren dürfte die Jugend des Verstorbenen gemeint sein. Heinrich von Roden übte das Amt eines Geheimen Rates und Rentmeisters des Herzogs Erich II. aus.2) Er war mit Katharina Wiedemann verheiratet, mit der er acht Kinder hatte.3) Die beiden Totenschilde des Ehepaars sind noch erhalten (Nr. 160).

Anmerkungen

  1. Vgl. Jürgens, Stadt Hannover, S. 47 u. 117.
  2. Ising, S. 68.
  3. Berkhusen, Wäskenbok, S. 181, Nr. 489.

Nachweise

  1. Ising, S. 68 (hs.).

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 137† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0013702.