Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 115† Nikolaifriedhof 1563

Beschreibung

Epitaph des Hans Herzog. Der Stein war nach Redecker in die Kirchhofsmauer zum Posthof hin eingelassen. Die Zeichnung Redeckers zeigt eine hochrechteckige Platte, oben die Inschrift A, darunter der Verstorbene in Bethaltung unter dem Kreuz. Das Kreuz mit Titulus (B). Links davon über der Stifterfigur die Inschrift C, rechts vom Kreuz die Inschrift D, darunter ein Wappen.

Inschrift nach der Zeichnung bei Redecker.

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    ANNO 1563. DEN 20. FEBRVARII / STARB DER ERBAR HANS HERTZOGE / DER ELTER, SEINES ALTERS 69. JAR.

  2. B

    INRI

  3. C

    IESV CHRISTE FILI / DEI VIVI QVI / PASSVS ES PRO / NOBIS, MISERERE / MEI.

  4. D

    ALSO HAT GOT / DIE WELT GELIE/BET DAS ER SEI/NEN EINGEBORN / SON GAB. JOH. 3.1) / WARLICH WARLICH / ICH SAGE EVCH: / WER MEIN WORT / HÖRET VND GLEV=/BET DEM, DER MICH / GESAND HAT / DER HAT DAS EWIGE / LEBEN VND KVMT / NICHT IN DAS GE=/RICHT, SONDERN IST VOM TODE / ZVM LEBEN HIN=/DVRCH GEDRVNGEN IOH. 5.2)

Übersetzung:

Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, der du für uns gelitten hast, erbarme dich meiner. (C)

Wappen:
Herzog (zwei Leoparden)

Kommentar

Die Familie Herzog ist bereits im 15. Jahrhundert in Hannover nachweisbar. Hans Herzog immatrikulierte sich im Mai 1517 an der Universität Rostock. Verheiratet war er mit Agatha Mecke, der 1564 ein Epitaph in Marienwerder gesetzt wurde, das dem ihres Ehemannes sehr ähnlich ist.3) In einem Gesuch an den Bürgermeister der Stadt Hannover aus dem Jahr 1555, in dem Hans Herzog um Überlassung eines gefällten Baumes für seinen Hausbau bittet, ist er als Calenbergischer Vogt bezeichnet.4)

Anmerkungen

  1. Joh. 3, 16.
  2. Joh. 5, 24.
  3. Vgl. Schuchhardt, Bildhauer, S. 42, Nr. 9.
  4. StaH, A 4038.

Nachweise

  1. Redecker, Bd. 1, fol. 266r (Zeichnung).

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 115† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0011506.