Inschriftenkatalog: Stadt Hannover

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 36: Stadt Hannover (1993)

Nr. 19 Kreuzkirche 1432

Beschreibung

Grabplatte des Konrad von Wintheim. Sandstein. Die Platte ist heute an der Nordwand im Innern der Kreuzkirche aufgestellt. Über ihren ursprünglichen Platz ist nichts bekannt, da die Platte in den älteren Überlieferungen keine Erwähnung findet. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß sie aus dem Minoritenkloster stammt.1) In der Mitte des sonst schlichten Innenfeldes das Wappen des Verstorbenen. Die eingehauene Inschrift läuft zwischen zwei Linien um den Stein.

Maße: H.: 227 cm; B.: 132 cm; Bu.: 9,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Sabine Wehking [1/1]

  1. An(n)o d(omi)ni m cccc xxx ii / fe(r)ia s(e)c(un)da post luci[e]2) m(ar)t(yr)is obiit Conrad(us) / a wynthem cuius / anima requiescat in pace amen

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1432 am Montag nach dem Fest der Märtyrerin Lucia starb Conrad von Wintheim. Seine Seele möge in Frieden ruhen. Amen.

Wappen:
von Wintheim (drei ineinandergreifende Ringe, der obere offen)3)

Kommentar

Konrad von Wintheim gehörte 1412, 1413, 1417 und 1418 den Älterleuten der Stadt Hannover an.4) Diese wurden aus den Bürgern bestimmt und verwalteten jeweils zu zweit das Vermögen einer Kirche, worüber sie dem Rat jährlich Rechenschaft abzulegen hatten.

Anmerkungen

  1. Nach einem Vermerk in den Akten (LkA, 511.2I) fand man nach dem Zweiten Weltkrieg im Schutt der ehemaligen Schloßkirche Grabplatten, die jedoch nicht näher beschrieben werden. Die Landeskirchliche Denkmalpflege Hannover und das Institut für Denkmalpflege Hannover konnten zur Herkunft der Platte keine Angaben machen.
  2. Bei dem Datum dürfte es sich um feria secunda post lucie martyris, den 15. Dezember, gehandelt haben, da sich von dem letzten Buchstaben noch ein nach links überschnittener Schaft erkennen läßt, der auf ein e deutet.
  3. Winkelmüller, Hausmarken, S. 295, Nr. 855.
  4. Leonhardt, Bürgerbuch, S. 216.

Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 19 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0001906.