Inschriftenkatalog: Stadt Hameln

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 28: Hameln (1989)

Nr. 71† St. Bonifatii nach 1567

Beschreibung

Epitaph des Kanonikers Lambert Hermann. Nach Herrs1) Beschreibung befand es sich früher neben dem Aufgang zur Orgelempore über dem Epitaph des Hinrich Jürgen Reiche (vgl. Nr. 134). Der Bildteil zeigte eine Darstellung des Jüngsten Gerichts, darunter die verstorbene Familie, der Vater mit zwei Söhnen, die Mutter mit einem Wickelkind. Über dem Bildteil Inschrift A, darunter Inschrift B. Die dritte überlieferte Inschrift C ist von Herr nicht näher lokalisiert, sie befand sich vermutlich auf einer Tafel oder in einer Kartusche unter dem Bildteil.

Inschriften nach Herr.

  1. A

    Venite benedictiDiscedite a me maledicti2)

  2. B

    Job.a) 19 Scio quod Redemptor meus vivit3)

  3. C

    Hoc Monumentum Domini Lamberti Hermanni Canonici huius ecclesiae et Elisabethae utrique parenti, qui a(nn)o Christi 1567 mense Junio cum Hermanno et Johanne filio et Magdalena filia peste una sunt extincti Georgius filius et haeres fieri fecit quorum animae requiescant in pace. Soli Deo gloria.

Übersetzung:

Kommt, ihr Gesegneten, weicht von mir, ihr Verdammten. (A)

Ich weiß, daß mein Erlöser lebt. (B)

Dieses Denkmal des Herrn Lambertus Hermann, Kanoniker dieser Kirche, und der Elisabeth hat für die beiden Eltern, die im Jahre 1567 im Monat Juni zusammen mit den Söhnen Hermann und Johannes und der Tochter Magdalena von der Pest dahingerafft wurden, ihr Sohn und Erbe Georg errichten lassen. Ihre Seelen mögen in Frieden ruhen. Allein Gott sei Ehre. (C)

Textkritischer Apparat

  1. Job] Joh. Herr.

Anmerkungen

  1. Herrs Beschreibung des Bildteils als „Gemälde“ deutet darauf hin, daß es sich um ein Holzepitaph gehandelt hat.
  2. Mt. 25,34 und 41.
  3. Iob. 19,25.

Nachweise

  1. Herr, S. 145.

Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 71† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0007105.