Inschriftenkatalog: Stadt Hameln

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 28: Hameln (1989)

Nr. 54 Thietorstr. 18 1552

Beschreibung

Hausinschrift. Dreigeschossiges, traufenständiges Haus, sieben breite und vier schmale Gefache breit, 2. Obergeschoß leicht vorgekragt. In der linken Haushälfte zweigeschossige Utlucht. Knaggen und Füllungen ornamental verziert. An den Eckständern der Utlucht rechts Ornament, links Sonnenrad. Inschrift am Schwellbalken des 2. Obergeschosses, gelb auf grünem Grund hervorgehoben.

Maße: Bu.: ca. 12 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Christine Wulf [1/1]

  1. DOMENa) SCHREFb) 1552 IAR · DO STVNDE WI HIRc) VANd) WATERSe)HALVEN HIR IN GROTER FARVOR SOLCKEM ALLEM QVADENf)1)BEHOIDEg) VNS GODT DE HEREMIT SINER GODTLIKEN GNADEN

Kommentar

Die Inschrift nimmt Bezug auf eine Hochwasserkatastrophe des Jahres 1552, bei der aufgrund der Überflutung der Felder die gesamte Jahresernte vernichtet wurde. Die Folgen dieser Katastrophe waren eine Verknappung der Lebensmittel und Teuerung2).

Textkritischer Apparat

  1. DOMEN] Damals Meissel.
  2. SCHREF] schref man Meissel.
  3. WI HIR] WIR Meissel.
  4. VAN] For Meissel.
  5. DOMEN ... WATERS] fehlt Rothert, er ergänzt stattdessen: Van Kranckheit, Hunger und Fewer man war Der.
  6. QVADEN] Qualen Meissel, fehlt Rothert.
  7. BEHOIDE] Behodt Meissel, behüte Rothert.

Anmerkungen

  1. ‚Übel‘.
  2. Spilcker, S. 57, Nr. 20 »De enormi exundatione Visurgis et annonae caritate ao 1552«. – Vgl. auch 2Sprenger, S. 167.

Nachweise

  1. Rothert, S. 29.
  2. Meissel, Inschriften, S. 51.

Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 54 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0005404.