Inschriftenkatalog: Stadt Hameln
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 28: Hameln (1989)
Nr. 16† St. Bonifatii 1423
Beschreibung
Grabstein des Dekans Heinrich Corrigiatoris, ehemals auf der Ostseite des Kreuzgangs (vgl. Einleitung Kap. 3.1.2. Standorte der Grabmäler um 1760, Übersicht Nr. 11). Herr kommentiert, auf dem Stein sei der Verstorbene in Lebensgröße dargestellt gewesen, in der Hand Kelch und Hostie haltend1).
Inschrift nach Herr.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
Anno domini MCCCCXXIII die Marci et Marcelliania)2) obiit Henricus Corrigiatoris decanus huius ecclesiae hamel(e)n(sis) cuius anima requiescat in pace amen
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1423 starb am Tag des Marcus und Marcellianus Heinrich Corrigiatoris, Dekan dieser Hamelner Kirche. Seine Seele ruhe in Frieden. Amen.
Textkritischer Apparat
- Marcelliani] Marcelliam Herr.
Anmerkungen
- Herr, S. 220.
- 18. Juni.
- Vgl. Rep. Germ. II, Sp. 417, nachgewiesen bei Naß, Diss., S. 308.
- Vgl. Rep. Germ. II, Sp. 422, nachgewiesen bei Naß (wie Anm. 3).
- Vgl. Rep. Germ. II, Sp. 407, 422, 1017, nachgewiesen bei Naß (wie Anm. 3).
Nachweise
- Herr, S. 220.
Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 16† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0001604.
Kommentar
Heinrich Corrigiatoris ist vom 28. Juli 1393 (HUB I, 709) bis zum 18. Juni 1423 (Datum der Grabschrift) als Hamelner Kanoniker nachzuweisen. Er starb im Amt des Dekans. Bereits am 15. November 1391 ist er als Kleriker der Diözese Hildesheim und Inhaber einer Expektanz auf zwei durch die Domstifte Hildesheim und Goslar zu verleihende Benefizien bezeugt. Am 14. Juni 1398 ist er im Besitz einer Vikarie in der Magdeburger Domkirche3) und vorgesehen für die Vikarie S. Silvestri in der Marienkirche in Halberstadt. 1399 streitet er um ein Kanonikat in Hildesheim am Kreuzstift4), seit dem 15. August ist er Priester in der Diözese Minden5).