Inschriftenkatalog: Stadt Hameln
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 28: Hameln (1989)
Nr. 13† St. Bonifatii 1403
Beschreibung
Epitaph des Kanonikers Johann von Holtorp, ehemals an der Ostseite des Kreuzgangs (vgl. Einleitung Kap. 3.1.2. Standorte der Grabmäler um 1760, Übersicht Nr. 12). Herrs Kommentar zufolge war auf dem Epitaph der Verstorbene in Lebensgröße dargestellt, „jedoch nicht mit erhabener Arbeit, sondern blos mit eingegrabenen lineamenten“1).
Inschrift nach Herr.
Anno domini MCCCCIII in crastino Simonis et Judae2) obiit Johan de Holtorpe canonicus huius ecclesiae cuius anima requiescat in pace
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1403 starb am Tag nach dem Fest Simon und Judas Johann von Holtorp, Kanoniker dieser Kirche. Seine Seele ruhe in Frieden.
Anmerkungen
- Herr, S. 221. Auf diesen Satz folgt bei Herr: „Hieneben stand noch diese figur“, es folgt eine Skizze, die entfernt an einen Altar erinnert, mit der Unterschrift „soll vermutlich einen Altar vorstellen“. Es ist zweifelhaft, ob dieser „Altar“ zu der Darstellung auf dem Grabstein gehört.
- 29. Oktober.
- Vgl. Naß, Diss., S. 344.
Nachweise
- Herr, S. 221.
- HUB I, 801.
Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 13† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0001303.
Kommentar
Johann von Holtorp war von 1370–1395 Offizial des Bischofs von Minden, 1394–1403 Mindener Domkanoniker und Propst des Johannesstifts Minden (HUB I, 718). In dieser Zeit bekleidete er auch das Amt des Archidiakons von Mandelsloh3). Herr verzeichnet ihn unter der Jahreszahl 1379 in seinem Kanonikerverzeichnis mit dem Zusatz „obiit 1403 in crastino omnium sanctorum“: Demnach wäre der Todestag nicht auf den 29. Oktober, sondern auf den 2. November festzusetzen.