Inschriftenkatalog: Stadt Hameln

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 28: Hameln (1989)

Nr. 130† St. Nicolai 1625

Beschreibung

Kanzel. Inschrift A befand sich nach Angaben Herrs1) über der Tür der Kanzeltreppe. Inschrift B stand oben auf der Kanzel auf einer am Pfeiler befestigten Tafel.

Inschriften nach Herr.

  1. A

    a(nn)o Christi 1625

  2. B

    Honori et gloriae D(ei) T(er) O(ptimi) T(er) M(aximi) cuiusque S(anctissimi) verbi Ministerio hanc cathedram impensis suis erectam Fridericus Vesterling et Anna Fischers cives coniuges pietatis ducti religione in ecclesiae ornamentum munificentiae documentum aliorumque incitamentum D(ant) D(onant) D(edicant) anno Salvatoris MDCXXV

Übersetzung:

Zu Ehre und Ruhm des allerhöchsten Gottes und zum Dienst an seinem hochheiligen Wort haben die Bürger [und] Eheleute Friedrich Vesterling und Anna Fischers diese Kanzel auf eigene Kosten errichten lassen. Veranlaßt durch Frömmigkeit und Glauben haben sie diese Kanzel zur Zier der Kirche als Zeichen ihrer Mildtätigkeit und als Ansporn für andere gegeben, geschenkt [und] gestiftet im Jahr des Erlösers 1625.

Kommentar

Vesterling hat gemeinsam mit Hieronymus Tunte 1594 am 14. Juni die Universität Helmstedt bezogen2). Das Türkensteuerregister von 1606 führt ihn als Hausbesitzer im Marktquartier auf, in der Schoßliste von 1623 ist er ebenfalls verzeichnet3). Neukirchs Angabe, er sei Ratsherr gewesen4), ist zwar glaubhaft, läßt sich archivalisch aber nicht belegen. Vesterling hat der Bibliothek des Münsters St. Bonifatii die »Postilla« des Gregor Arimini geschenkt5). Er starb vor 16486).

Anmerkungen

  1. Vgl. Herr, S. 526.
  2. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 112, Nr. 45.
  3. Sta Hameln, Türkensteuerregister von 1606, Schoßliste 1627, fol. 7v; 1630, fol. 2ra; 1634, fol. 2r.
  4. Vgl. Neukirch, S. 108.
  5. Vgl. Herr, S. 847ff. Bücherverzeichnis, Nr. 113f. Der Autorname ist bei Herr in „Arigeniti“ entstellt.
  6. Sta Hameln, Schoßliste 1648, fol. 3v verzeichnet Friedrich Vesterling mit dem Zusatz R für „Relicta“. Demnach hat seine Witwe den Schoß bezahlt.

Nachweise

  1. Herr, S. 526.

Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 130† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0013009.