Inschriftenkatalog: Stadt Hameln

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 28: Hameln (1989)

Nr. 67 Fischpfortenstr. 18 1561

Beschreibung

Hausinschrift. Haus giebelständig zum Himmelreich, traufenständig zur Fischpfortenstraße, zweigeschossig und zwei Dachgeschosse. Die Dachgeschosse jeweils vorkragend mit ornamental verzierten Knaggen. Inschrift am Schwellbalken des 1. Dachgeschosses in der Breite von vier Gefachen, vergoldet, punkt- und paragraphenförmige Worttrenner. Links der Inschrift und darüber Flechtband. An der Basis der Ständerbalken jeweils Fächerrosetten.

Maße: Bu.: ca. 10 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

Julia Zech [1/2]

  1. ANNO · DOMINI · 1 · 5 · 6 · 1 · IOHAN · VITTEa) · GADES · VORDTb) · BLIETc) · EVICH1) · ANNA · HVRKKESd) ·

Kommentar

Die Inschrift ist sorgfältig gestaltet, die Worttrenner sind mit Zierstrichen versehen, H mit ausgebuchtetem Mittelbalken, I mit Ausbuchtung, epsilonförmiges E.

Johann Witte ist in der ältesten erhaltenen Hamelner Schoßliste von 1560 im Bäckerquartier genannt2). Er hat selbst bis 1589 die Steuern bezahlt, mit dem Jahr 1591 erhält sein Name in den Listen den Zusatz R für Relicta, d.h. seine Witwe war seither Eigentümerin des Hauses. Als Terminus ante quem für das Todesdatum Johann Witte ist also 1591 anzusetzen.

Textkritischer Apparat

  1. VITTE] Witte Meissel.
  2. VORDT] wort Meissel.
  3. BLIET] BLIFT Rothert, Mithoff, Meissel. – Jes. 40, 8 folgend steht die Lesung der kopialen Überlieferung dem Original wahrscheinlich näher.
  4. HVRKKES] Hurkres Meissel.

Anmerkungen

  1. Jes. 40,8.
  2. Sta Hameln, Schoßliste 1560, S. 39; 1591 letzte Seite; 1616, S. 48.

Nachweise

  1. Rothert, S. 18 (GADES – EVICH).
  2. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 61.
  3. Meissel, Inschriften, S. 26.

Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 67 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0006701.