Inschriftenkatalog: Stadt Hameln

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 28: Hameln (1989)

Nr. 35† Bäckerstr. 58 1500

Beschreibung

Hausinschriften. Haus1) giebelständig, dreigeschossig mit drei Dachgeschossen2), acht Gefache breit, Rundbogenportal, darüber ein spitzbogig verlaufendes profiliertes Band. Die Fassade war reich ornamentiert mit profilierten Schwellbalken und Knaggen. In den von Ständerstützen und Ständern gebildeten Trapezen des 2. Obergeschosses waren zwei Galeeren und ein Hirsch eingeschnitzt. Portalzwickel mit Ornamenten im Beschlagwerkstil. Inschrift A im Profil der Schwelle (?) unterhalb des einen Schiffs3). An den Fensterriegeln des 1. Obergeschosses Inschriften B, am Schwellbalken des 1. Obergeschosses C4). Inschriften D und E in Medaillons rechts und links des Portals. Die Medaillons befinden sich heute in den Beständen des Hamelner Museums.

Inschriften A, B nach Rothert, C nach Ortwein.

Maße: Dm.: 45 cm; Bu.: 21 cm (D); Dm.: 46 cm; Bu.: 18 cm (E).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (B–E) mit Frakturversalie (C)2).

  1. A

    Holt an, ick will me!

  2. B

    Kopmann’s GotH(at Ebbe und Flot)a)5)(Kopmann’s HandReckt von Land to Land)b)

  3. C

    Straes un[. . .]6)

  4. D

    ihs7)

  5. E

    maria

Textkritischer Apparat

  1. Klammern so bei Rothert, der die Inschrift nach mündlicher Tradition wiedergibt und unsichere Stellen in Klammern setzt.
  2. Nach Land bei Meissel und Spanuth 1500.

Anmerkungen

  1. Aufgrund der Inschrift wurde das Haus als „Kaufmannshaus“ bezeichnet, vgl. Spanuth, Geschichte I, S. 178; Neukirch, S. 33.
  2. Das Haus wurde um 1900 abgebrochen, die Beschreibung und die Bestimmung des Schrifttyps erfolgte aufgrund der Nachzeichnung bei Ortwein. Ergänzend wurde die Nachzeichnung Neukirchs hinzugezogen.
  3. Die Inschrift ist in den Nachzeichnungen nicht wiedergegeben, daher ist keine genaue Lokalisierung möglich.
  4. Lokalisierung der Inschrift zweifelhaft.
  5. Sprichwörtlich, vgl. Wander, Sprichwörterlexikon, Bd. II, Sp. 1231.
  6. Nach un bricht die Nachzeichnung ab.
  7. (Iesus).

Nachweise

  1. Rothert, S. 25f. (ohne C).
  2. Ortwein, Bd. 2, Abt. XII, Bl. 10 (Nachzeichnung der Fassade mit B und C in Ausschnitten, D und E vollständig).
  3. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 60.
  4. Karwiese, S. 94 (Nachzeichnung der Fassade mit B und C in Ausschnitten, D und E vollständig).
  5. Meissel, Inschriften, S. 4 (A, B, D, E).
  6. Spanuth, Geschichte I, S. 178f. (B, D).
  7. Neukirch, S. 32 (B), Nachzeichnung der Fassade S. 33.
  8. Feige/Oppermann/Lübbers, S. 65 (B).
  9. Fließ/Ostermeyer, Abb. 52 (Zustand des Hauses um 1900).

Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 35† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0003509.