Inschriftenkatalog: Stadt Hameln

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 28: Hameln (1989)

Nr. 25† St. Bonifatii 1457

Beschreibung

Grabstein des Kanonikers Arnold von Bavensen. Er befand sich ehemals an der Westseite des Kreuzgangs (vgl. Einleitung Kap. 3.1.2. Standorte der Grabmäler um 1760, Übersicht Nr. 17). Herrs Beschreibung zufolge zeigte der Grabstein den Verstorbenen in Lebensgröße. Die Inschrift war erhaben ausgeführt1).

Inschrift nach Herr.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. Anno domini MCCCCLVII in die Blasii2) obiit dominus Arnoldus de Bavensen canonicus huius ecclesiae

Übersetzung:

Am Tag des Blasius starb im Jahr des Herrn 1457 Herr Arnold von Bavensen, Kanoniker dieser Kirche.

Kommentar

Arnold von Bavensen ist seit 1427 als Kanoniker in den Vizedominatsrechnungen bezeugt3). Er war Inhaber einer Majorpräbende und magister in artibus und licentiatus in medicina. Vom 21. Juli 1418 bis zum 10 Juli 1420 war Arnold von Bavensen Pfarrer in Peine4), von 1422 bis 1427 ist er als Kanoniker am Blasiusstift in Braunschweig belegt5). Mit seinem Testament (HUB I, 771)6) hinterließ er einen großen Teil seines Landbesitzes, durch dessen Erträge die Befestigung der Handelswege in und um Hameln sichergestellt werden sollte.

Anmerkungen

  1. Herr, S. 222. – Nach Angaben Herrs befand sich über dem Stein eine Inschrift des 18. Jahrhunderts in schwarzer Farbe: Arnoldus de Bavensen canonicus St. Bonifacii et fundator testamenti ad conservandas vias regias hamelenses.
  2. 2. Februar.
  3. Nachgewiesen bei Naß, Diss., S. 349.
  4. Rep. Germ. IV, Sp. 132, nachgewiesen bei Naß (wie Anm. 3).
  5. Vgl. Ernst Döll, Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. Braunschweig 1967 (Braunschweiger Werkstücke 36), S. 309, nachgewiesen bei Naß (wie Anm. 3).
  6. Im Hamelner Urkundenbuch ist das Testament auf 1405 datiert. Angesichts der übrigen Personaldaten und des Sterbedatums ist diese Datierung zweifelhaft, wahrscheinlicher ist ein späteres Datum.

Nachweise

  1. Herr, S. 222.

Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 25† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0002503.