Inschriftenkatalog: Stadt Hameln

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 28: Hameln (1989)

Nr. 14† St. Bonifatii nach 1419

Beschreibung

Grabschrift des Thesaurars Ludolf Senepmole, ehemals rechts neben dem Eingang an der Ostseite des Kreuzgangs (vgl. Einleitung Kap. 3.1.2. Standorte der Grabmäler um 1760, Übersicht Nr. 23). Die Inschrift stand auf dem oberen Beschlußstein einer ausgemauerten Nische, in der, wie Herr annimmt, eine Heiligenfigur aufgestellt war1).

Inschrift nach Herr.

  1. S(epulcrum) ludolfi Senepmole thezaurarii hu(ius) eccle(siae)

Übersetzung:

Grab des Ludolf Senepmole, Thesaurars dieser Kirche.

Kommentar

Ludolf Senepmole, der vermutlich aus der gleichnamigen Hamelner Ratsfamilie stammt, ist seit 1391 als Kanoniker, seit 1394 als Kustos bezeugt. Der letzte Nachweis zum Kustodenamt stammt aus einer Urkunde vom 2. Mai 1419 (HUB II, 87). Er war Inhaber einer Vikarie in der Stiftskirche zu Wunstorf sowie einer Expektanz auf ein durch den Bischof und das Domkapitel von Hildesheim zu verleihendes Benefizium an der Johanneskirche in Minden2). In Herrs Kanonikerverzeichnis erscheint der Genannte unter der Jahreszahl 13793). Die hinter dem Namen stehende Angabe, er sei 1418 verstorben, stimmt mit der urkundlichen Erwähnung nicht überein. Seine Memorie und die seiner Frau ist unter dem 19.–21., 22. Oktober im Nekrolog eingetragen (HUB I, S. 623).

Anmerkungen

  1. Herr, S. 224.
  2. Vgl. Rep. Germ. II, Sp. 827; VI, Sp. 2501, nachgewiesen bei Naß, Diss., S. 321.
  3. Herr, S. 68.

Nachweise

  1. Herr, S. 224.
  2. HUB I, 801.

Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 14† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0001400.