Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85 Anhang 1: Stadtgottesacker (2012)

A1, Nr. 51 Bogen 51 1566–1568

Beschreibung

Bibelzitat (A). Im Bogenscheitel ein Medaillon mit Wappen. Steinmetzzeichen am Bogen.1)

  1. A (†)

    Rom. 5. Durch CHristum der für uns gestorben ist werden wir behalten etc.2)

Wappen:
unbekannt3)

Kommentar

Obwohl die Bogenlaibung 1669 eine Beschriftung erhielt, in der es heißt, der Bogen sei „wieder erbauet“ worden,4) könnte damit eine umfassende Instandsetzung unter Wiederverwendung alter Teile – darunter das Gebälk mit vorliegender Inschrift – gemeint gewesen sein. Ein vergleichbarer Vorgang aus dem Jahr 1624 war an Bogen 32 inschriftlich dokumentiert. Inschrift A hätte schon seit der Erbauung zwischen 1566 und 1568 an der Bogenkammer gestanden haben können.

Der Bogen soll um 1590 Besitz des Hieronymus von Kanitz gewesen sein.5) Ein Hieronymus von Kanitz wird 1544 als erzbischöflicher Kammerdiener erwähnt.6) Nachkommen der Familie von Kanitz auf Thallwitz (Sachsen) besaßen den Bogen noch 1639.7)

Anmerkungen

  1. Siehe Anhang 2, Nr. 42.
  2. Vielleicht Paraphrase von Rö 5,6.
  3. Wappenschild unter Krone, durch eingebogene Spitze gespalten, auf jedem Platz ein Vogel.
  4. Siehe Olearius 1674, S. 52.
  5. Olearius 1667, fol. Sssiijv (Nr. 42).
  6. Scholz 1998, S. 282. Die uradlige Familie ist schon im späten 12. Jh. in Meißen und der Lausitz nachweisbar; Kneschke 2, 1860, S. 208–210.
  7. StAH A 1.1.7 Kap. XVII, Abt. E, Nr. 3, fol. 10v (Nr. 51).

Zitierhinweis:
DI 85 Anhang 1, Stadtgottesacker, A1, Nr. 51 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004a1005102.